Beim heutigen Ortstermin auf Gut Hahn sicherte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Detlev Schulz-Hendel, den Autobahngegnern volle Unterstützung zu
Von Britta Lübbers
Detlev Schulz-Hendel machte sich beim Treffen mit Mitgliedern der Bürgerinitiative gegen die A 20 ein Bild vor Ort. Der neue verkehrspolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion besuchte prägnante Schnittstellen im geplanten Trassenbereich. Auf Gut Hahn wurde er von seinem Partei- und Landtagskollegen Hans-Joachim Janßen sowie Wim Deekens und Stephan Selle empfangen. Deekens und Selle wohnen auf dem historischen Gut, das massiv von der Trasse betroffen wäre. „Die Autobahn soll knapp 300 Meter an unserem Haus vorbeiführen“, erzählt Wim Deekens. Er macht sich keine Illusionen darüber, dass sein Alltag durch den Bau erheblich beeinträchtigt würde.
Zugleich betonen er und Selle, dass individuelle Betroffenheit allein nicht reiche, um ein solches Infrastrukturprojekt zu Fall zu bringen. „Es tut weh, aber als Betroffener muss man zuweilen damit leben, dass Gemeinschaftsprojekte höher gewichtet werden als Einzelinteressen“, weiß auch Hans-Joachim Janßen. Was die A 20-Gegner aber umtreibt ist, dass diese Autobahn vollkommen unsinnig sei. Sie zerstöre wertvolle Moorlandschaft, zerschneide Naturräume und mindere den Wert von Immobilien entlang der Trasse. Sie verfehle die Klimaschutzziele, basiere auf falschen Berechnungen und geschönten Zahlen und erfülle keinen realen Bedarf, so die Hauptkritikpunkte.
„Wir Grünen halten es für unverantwortlich, dass die rot-schwarze Landesregierung nicht nur am Bau der A 20 festhält, sondern zusätzlich Landesgeld in die beschleunigte Planung dieses zweifelhaften Projekts pumpt“, erklärt Detlev Schulz-Hendel. Wie bei der Ostsee-Autobahn in Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Teil der Fahrbahn um bis zu vier Meter absackte, bestehe die Gefahr, dass auch die Küstenautobahn in Niedersachsen im Moor versinkt. „Immerhin führen sieben Abschnitte des Bauprojekts über Moor, das bis zu 17 Metern Tiefe erreicht.“ Schulz-Hendel hatte eine entsprechende Anfrage an die Landesregierung gestellt und ist mit der Antwort gar nicht zufrieden. „Ein Desaster wie im Nachbarland wurde nicht ausgeschlossen“, berichtet er. „Die Landesregierung konnte lediglich eine Lebensdauer von zehn Jahren einräumen, üblich wären 20 bis 25 Jahre.“ Für den Grünen-Politiker ist absehbar, dass auf die Steuerzahler Folgekosten in Millionenhöhe zukommen. Er kündigte an, seine Fraktion werde einen Antrag auf sofortigen Planungsstopp stellen. „Wir stehen uneingeschränkt an der Seite der A 20-Gegner“, fügte er hinzu.
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