Der Finanzausschuss folgt einem Antrag der CDU-Fraktion und stimmt dafür, beim öffentlich geförderten Projekt „Digitale Dörfer“ mitzumachen. Nach den Sommerferien soll die Plattform eingerichtet werden.
Von Britta Lübbers
„Digitale Dörfer“ heißt ein Projekt, das die Kommunen bei der Digitalisierung unterstützen soll. Es wird in Kooperation des Fraunhofer IESE und der Stiftung Digitale Chancen durchgeführt und vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung gefördert. Die Einrichtung und Nutzung des Angebots ist während der Projektlaufzeit bis Sommer 2025 für die Kommunen kostenfrei. Die Plattform besteht aus verschiedenen Angeboten und Konzepten, aus denen die Beteiligten sich das für sie Passende aussuchen können. Im März hatte die CDU-Fraktion einen Antrag auf Teilnahme gestellt. Jetzt hat der Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Digitales dem Vorschlag zugestimmt.
Echter Mehrwert
Die Teilnahme garantiere einen „echten Mehrwert“ für Rastede, erklärte Alexander von Essen (CDU). Das Projekt sei schlank umzusetzen, der Start kostenlos, die Folgekosten schmal und der positive Effekt hoch. Die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch der Austausch untereinander und in den Vereinen werde verbessert. „Das Projekt wird in vielen Kommunen erprobt. Ich erwarte eine breite Zustimmung, damit auch unsere Dörfer digital werden“, so von Essen vor der Abstimmung.
Das Kernstück sei die die App „DorfFunk“, erklärte Gemeindesprecher Ralf Kobbe. Hier können Bürger Hilfe anbieten, Gesuche einstellen und miteinander in Dialog treten. Noch zielführender sei das DorfFunk Integration Plugin: Es ermöglicht den Kommunen, ihre bestehenden Webseiten als Quelle für Meldungen im DorfFunk zu nutzen. Nach erfolgreicher Installation können mit wenigen Klicks Termine und Neuigkeiten von der Webseite in den DorfFunk gespielt werden.
Alternative ohne Werbung
Kobbe, der das Projekt gemeinsam mit seinem Kollegen Karsten Tenbrink für die Gemeinde umsetzt, plädierte dafür, kleinteilig anzufangen. Nach den Sommerferien soll es losgehen.
Die App sei vertrauenswürdig, betonte er. Viele Internetnutzer stünden mittlerweile kommerziellen und Algorithmen basierten Angeboten wie Facebook und Instagram kritisch gegenüber. DorfFunk sei eine datenschutzkonforme Alternative ohne Werbung.
Nach erfolgreicher Installation ergeben sich für die Gemeinde Kosten von 90 Euro monatlich (zuzüglich der Kosten für den Betrieb der installierten Lösung, z.B. DorfFunk WordPress-Plugin für 50 Euro je Monat). Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Nach zwei Jahren soll eine Evaluierung vorgenommen werden. „Wir würden es gerne testen und schauen, wie es angenommen wird“, sagte Kobbe.
Susanne Lamers (CDU) regte an, die Residenzort Rastede GmbH mit ins Boot zu holen. Horst Segebade (SPD) schlug vor, die Plattform später auch zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren zu nutzen. „Wenn es gut läuft, sollten wir es ausbauen.“
