In einer Feierstunde im Rathaus wurden gestern die amtierenden Schiedsleute der Gemeinde Rastede verabschiedet und ihre Nachfolger ins Amt eingeführt
Von Britta Lübbers
„Ich ziehe meinen Hut vor dem, was ihr geleistet habt“, sagte Bürgermeister Lars Krause, als er die bisherigen Schiedsleute Silvia Heinemann und Rainer Meining verabschiedete. Zugleich hieß er ihre Nachfolger, Monika Schütte-Tamminga und Jörg March, in ihrem neuen Amt willkommen.
Rechtsgrundlage für die ehrenamtliche Aufgabe ist das Niedersächsische Gesetz über gemeindliche Schiedsämter. Die Schiedspersonen, die für fünf Jahre gewählt sind, sollen befähigt sein, Konfliktparteien zu einen, um den sozialen Frieden wiederherzustellen und je nach Fall einen einvernehmlichen Täter-Opfer-Ausgleich zu schaffen. In Lehrgängen werden sie zudem auf ihre Aufgaben vorbereitet.
Tolle Arbeit geleistet
Silvia Heinemann und Rainer Meining traten ihr Amt im Januar 2019 an. Von 47 Schlichtungsverfahren konnten sie 50 Prozent mit einem Vergleich abschließen. „Diese Fälle landeten nicht vor Gericht“, betonte der Bürgermeister. Dass Heinemann und Meining ihr Amt vorbildhaft ausgeübt haben, daran ließ er in seiner Dankrede keinen Zweifel. „Ihr wart stets offen für die Belange der Streitenden, habt zahllose Telefonate und viele Tür- und Angel-Gespräche geführt. Ihr habt euch immer Zeit genommen und als Team gemeinsam Lösungen gefunden. Ihr habt eine tolle Arbeit geleistet“, lobte Krause.
Aber auch die scheidenden Schiedsleute selbst würdigten ihr Amt als Lebensbereicherung. „Ich bin über mich hinausgewachsen“, sagte Silvia Heinemann. „Es ist eine herausfordernde, aber auch eine sehr schöne Aufgabe.“ Auch Rainer Meining möchte die Zeit als Schiedsmann nicht missen. Oberste Prämisse sei es gewesen, die Konfliktparteien ins Gespräch zu bringen. Sein Credo: „Redet miteinander.“
Bessere Streitkultur
Im Oktober 2023 hatte die Gemeinde mit einem Aufruf um neue Schlichter geworben. Zehn Personen hatten sich beworben, acht Gespräche wurden geführt. Die Wahl fiel auf Monika Schütte-Tamminga und Jörg March.
„Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagte Schütte-Tamminga, die viele Jahre den Kindergarten Wahnbek geleitet hat, auf die Frage nach ihrer Motivation. Sie glaube fest daran, dass man im Kleinen etwas bewegen könne.
Jörg March, der im internen Gruppenmanagement der August-Brötje GmbH tätig ist, wies darauf hin, dass die Gesellschaft eine bessere Streitkultur braucht. Dazu könne das Schiedsamt beitragen. Eigentlich habe er nur seinen Personalausweis verlängern wollen, erzählte er, da sei er auf die Anzeige gestoßen. „Das Amt hat mich gereizt. Ich bin sehr gespannt und freue mich darauf.“
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.
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