Die Mehrheitsgruppe hat am Montag im Finanzausschuss ihren Antrag durchgebracht, die Stelle eines IT-Administrators einzurichten. Die Personalkosten in Höhe von 63.000 Euro werden in den Haushalt 2024 eingeplant. Die CDU hätte sich vorab eine erweiterte Diskussion gewünscht.
Von Britta Lübbers
Im Dezember hatte die Mehrheitsgruppe beantragt, eine zusätzliche unbefristete Stelle für eine Systemadministratorin/einen Systemadministrator für die Rasteder Schulen auszuschreiben. „Die Digitalisierung der Schulen im Gemeindegebiet ist zwingend erforderlich, um dem Anspruch an einen modernen Lernort gerecht zu werden“, ist im Antrag zu lesen. Im Sommer 2020 habe die Gemeinde einen Systemadministrator für die Schulen eingestellt, um die digitale Infrastruktur zu verbessern und die Lehrkräfte zu entlasten. Die Corona-Pandemie habe dann noch einmal gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes Digitalangebot an den Schulen ist. Mittlerweile habe sich zwar etliches verbessert, dennoch fehle es sowohl für das Pflichtfach Informatik als auch für die iPad-Jahrgänge an einem grundlegenden Aufbau der Infrastruktur. Hinzu kämen gesteigerte Anforderungen an die Wartung der Systeme. Mit der Planstelle solle die Administration, Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der IT spürbar verbessert werden, fasste Jan Hoffmann (Grüne) das Kernanliegen des Antrags zusammen.
„Welche Stelle bevorzugen wir?“
Seine Fraktion habe Schwierigkeiten, angesichts der kritischen Haushaltslage diese Stelle einzurichten, erklärte Hendrik Lehners (CDU). Auch fehlten ihm Informationen in der Stellenbeschreibung. Unklar sei zum Beispiel, wo die neue Fachkraft ihr Büro haben solle, und ob sie für alle Schulen und auch für das Rathaus zuständig sein werde. Lehners wies zudem darauf hin, dass auch eine Sozialpädagogen-Stelle für die Rasteder Schulen im Gespräch sei. „Welche Stelle bevorzugen wir?“, fragte er in die Runde. Das Thema hätte man zuvor im Schulausschuss diskutieren müssen. Zudem werde Rastedes Klimaschutzmanagerin Evelyn Brudler Ende des Monats gehen, weil die Fördermittel für ihre Stelle gestrichen wurden. Auch hier hätte die Gemeinde die Stelle gegebenenfalls selbst finanzieren können, gab Lehners zu bedenken.
„Sozialpädagogische Stellen sind eine Landesaufgabe“, schaltete sich Bürgermeister Lars Krause ein. Die Verwaltung sei nicht bereit, diese zu übernehmen. Im Übrigen gebe es einen Gesamtbedarf an IT-Kompetenz mit Schwerpunkt Schulen. „Wir brauchen hier einen Pool von Fachkräften“, so Krause.
„Dass wir unseren IT-Support aufstocken müssen, steht außer Frage“, meinte Carsten Helms (FDP). Doch er gehe davon aus, dass die Aufgaben auch von einem externen Dienstleister übernommen werden können, und werde einen entsprechenden Antrag stellen.
Dienstleistung von außen, das funktioniere oft nicht, wandte der Bürgermeister ein. Bei einem Systemausfall müsse die Fachkraft sofort zur Stelle sein. „Wir brauchen Planungssicherheit.“
Diese Zweifel könne er nicht nachvollziehen, entgegnete Helms. Auch ein Dienstleister könne in Echtzeit auf das System zugreifen. Helms verwies ebenfalls auf die schwierige Haushaltslage. „Wir verpflichten uns hier dauerhaft“, wandte er ein.
Jan Hoffmann wiederum sieht in der Stelleneinrichtung „ein starkes Zeichen an die Schulen. Denen brennt das auf den Nägeln.“
Anders als die FDP brachten SPD, Grüne und UWG ihren Antrag durch.
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