Das Abwassersystem in Rastede muss erneuert werden. Allein für die ersten beiden Maßnahmen wurden insgesamt 4,5 Millionen Euro veranschlagt.
Von Britta Lübbers
Es waren keine schönen Bilder, die Franz Lucassen vom Geschäftsbereich Bauen und Verkehr gestern im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Bauen präsentierte. Eine Spezialkamera hatte unterirdische Abwasserleitungen fotografiert. Auch für Laien wurde ersichtlich: Hier besteht Handlungsbedarf, die Anlagen sind vielfach marode. Die Aufnahmen illustrierten eindrücklich, was Lucassen in seinem Vortrag deutlich machte: „Das Abwassersystem muss grundsätzlich erneuert werden.“ Im Rahmen der Straßen- und Kanalüberprüfung hat die Verwaltung eine Prioritätenliste für 13 Straßen erstellt. „Dabei handelt es sich ausschließlich um Maßnahmen, die nicht über das Deckenprogramm abgebildet werden können, sondern im Rahmen einer umfassenden Sanierung im Straßenbereich erfolgen müssen“, erklärte Lucassen. Nicht jedoch der Straßenzustand stehe hier im Vordergrund, sondern die Beschaffenheit der sogenannten Abwasserbeseitigungsanlagen. „Eine umfängliche Straßensanierung ist nicht sinnvoll, wenn absehbar ist, dass auch der Kanal einer Sanierung bedarf“, heißt es in der Vorlage. Umgekehrt wird also ein Schuh daraus: Erst muss der Kanal, dann die Straße erneuert werden.
Nach der Dringlichkeitsliste sind zunächst die Kanäle der Diedrich-Freels-Straße und der Straße An Hagendorffs Busch dran. Im Anschluss stehe dann der Neubau der Straßen an, so Lucassen. „Das wird eine finanzielle Herausforderung werden“, fügte er hinzu. Nach der aktuellen Kostenermittlung belaufen sich die Aufwendungen für den Bereich der Diedrich-Freels-Straße auf rund vier Millionen Euro. Für die Arbeiten am Hagendorffs Busch sind derzeit rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen – und dann sollen noch weitere elf Straßen bzw. Kanäle folgen. Laut Sanierungsliste sind dies (in alphabetischer Reihenfolge): An der Bleiche, Berneweg, Buschweg, Emsstraße, Feldbreite, Gartenstraße, Havelstraße, Oderstraße, Peterstraße, Wapelstraße und Zum Haltepunkt. Rund 50 Prozent der Kosten können über Gebühren finanziert werden, aber auch dann bleibt eine erhebliche Summe zu stemmen.
Der Ausschuss fasste übrigens keinen Beschluss und stieg auch nicht in eine Diskussion ein, da es sich bei diesem Tagesordnungspunkt lediglich um eine Mitteilungsvorlage handelte.
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