Speelkoppel eröffnet den Rasteder Theaterfrühling
Von Claudia Kuiper
Nach zwei Jahren Pause öffnete sich am vergangenen Wochenende endlich wieder der Vorhang im Mühlenhof für die Schauspielerinnen und Schauspieler der Speelkoppel. Bei der Premiere des „Rasteder Theaterfrühlings“ begeisterte das Ensemble unter der Leitung von Regie-Team Sabine Richter und Peter Icken mit zwei rasanten plattdeutschen Einaktern und skurrilen Szenen aus dem Eheleben.
Nach „Wellness för de Ehe“ sieht es am Anfang des ersten Stücks nicht aus. Sabine Richter und Werner Taube lassen als zankendes Ehepaar Elfriede und Otto in Bademänteln kein gutes Haar aneinander. Selbst im Ruheraum einer Therme mit Blick auf das liebevoll gemalte Zwischenahner Meer können die zwei nicht gemeinsam entspannen. Als Elfriede zufällig ihrem alten Schulfreund Hermann (Peter Icken) begegnet, der mittlerweile Eheberater mit einer Praxis in Oldenburg ist, lädt sie ihren Frust über ihren Mann bei ihm ab. Im Gespräch mit Hermann wird ihr schockartig klar: „Ik hab ne Ehekrise!“ Auch eine spontane Paartherapie-Sitzung bringt keinen Durchbruch. Erst das Auftauchen von Hermanns aktueller Ehefrau Rita (Sabine Schön-Pestrup) zeigt den beiden, was sie aneinander haben, so dass der Tag doch noch zur „Wellness för de Ehe“ wird.
Besonderes Improvisationstalent bewies Peter Icken am Premierenabend: Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung von Helmut Wemken, der die Rolle des Hermann spielen sollte, sprang er spontan ein und übernahm den Part mit dem Textbuch in der Hand. „Das ist natürlich eine Notlösung“, so Icken später. „Wenn man so übt, dass alle perfekt auf der Bühne stehen, ist es schade, wenn man das nicht umsetzen kann. Aber es lässt sich nicht ändern.“
Im zweiten Stück des Abends werden die Theaterzuschauer zum Saalpublikum der live TV-Show „Verdreegt jo!“ vom Sender „Neddersassen TV, total lokal!“ Sabine Richter und Werner Taube spielen auch hier ein zerstrittenes Ehepaar. Hein betrügt seine Frau Mathilde, die ihn vor laufender Kamera mit seiner Untreue konfrontieren will. Die überdrehte Diva und Moderatorin Karla Kiesmaker (Tanja Bruns) soll die Hasenpuschs interviewen, doch an Stelle des echten Paars sitzen der einfältige Teddy Mock (Peter Icken) und die talentfreie Regieassistentin Gitti (Sabine Quartler) in ihrem Studio. Regisseurin Ulla (Ingeborg Kohn), gestresst und allergiegeplagt, versucht, die Sendung irgendwie zu retten. Am Ende heißt es dann doch: „Verdreegt jo!“
Nach den ersten zwei Vorstellungen zeigt sich Peter Icken zufrieden. „Die lange Zwangspause durch Corona merkt man schon“, räumt er ein. „Das Textlernen fällt nicht mehr so leicht, da muss man erst wieder reinkommen. Aber wir haben unseren Spaß gehabt auf der Bühne. Voraussichtlich wird auch Helmut Wemken wieder rechtzeitig fit, um wie geplant mitzuspielen.“
Die kommenden Aufführungen finden statt am Freitag, 10. März, 20 Uhr, Sonntag, 12. März, 16 Uhr, Freitag, 17. März, 20 Uhr, Sonntag, 19. März, 16 Uhr, sowie am Freitag, 24. März um 20 Uhr. Es gibt nur noch wenige Restkarten beim Mini-Markt in der Anton-Günther-Str. 1a.
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