Der Bauausschuss folgte dem Vorschlag der Verwaltung und sprach sich gestern gegen die Torfgewinnung im Hankhauser Moor aus
Von Britta Lübbers
Braune Erde bis zum Horizont, vegetationslose Brachen, zersiedelte Landschaft: Die Fotos, die Stefan Unnewehr im Goldenstedter Moor gemacht hatte, zeigten die massiven Folgen, die der Torfabbau auf die Natur hat. Der Bauausschuss und die Verwaltung hatten sich vor der gestrigen Sitzung ein Bild in Goldenstedt im Landkreis Vechta gemacht, wo Torf gewonnen wird. In Hankhausen möchte man ein solches Szenario vermeiden. Der Ausschuss erteilte dem Ersuchen des Landkreises Ammerland um „Einvernehmen“ zum Torfabbau im Hankhauser Moor eine klare Absage.
Das Thema schwelt seit Jahrzehnten, wie Unnewehr noch einmal verdeutlichte. Fahrt nahm die Sache durch einen Abbauantrag der Deutschen Torfgesellschaft (DTG) auf, den der Landkreis 2013 abgelehnt hatte. Gegen diese Ablehnung hat die DTG geklagt. Das Urteil steht noch aus. Weil die Klage auch verloren gehen könnte, hat der Landkreis nun (ohne die Gemeinde Rastede zu beteiligen) mit der DTG einen Kompromiss ausgehandelt. Rund 545 Hektar Moorfläche sollen unter Landschaftsschutz gestellt werden, in einem Kernbereich von 100 Hektar darf Torfabbau stattfinden. Dass Rastede hier nicht mitzieht, hat jedoch keine rechtliche Wirkung, wie Stefan Unnewehr betonte.
Unnewehr unterstrich den einzigartigen Charakter des Hankhauser Moores, das ein wichtiger Wasser- und Stickstoffspeicher ist und sich dadurch ausgleichend auf das Klima auswirkt. Europaweit würden verstärkt Fördermittel zum Schutz der Moore eingesetzt, so Unnewehr. „Der Trend geht klar dahin, Moore zu renaturieren und nicht, sie abzubauen.“ Eine Torfgewinnung in Hankhausen würde Riesensenken entstehen lassen, die sich mit Wasser füllten. „Die Folgen sind gar nicht abzusehen“, warnte Unnewehr. Die Abbauphase würde zehn bis 20 Jahre dauern, in dieser Zeit wäre keine Renaturierung möglich, stattdessen gäbe es Lärm und Staub. „Landschaftsschutz und Torfabbau schließen sich aus“, brachte es Evelyn Fisbeck (FDP) auf den Punkt.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.
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