Feuerschutzausschuss spricht sich für die Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans aus
Von Kathrin Janout
Die Gemeindeverwaltung möchte ein externes Fachbüro beauftragen, einen Feuerwehrbedarfsplan für die Rasteder Wehren zu erstellen. Das teilte Fachbereichsleiterin Sabine Meyer gestern dem Feuerschutzausschuss in öffentlicher Sitzung mit und bat die Politik um Zustimmung. Wesentlicher Bestandteil der Bedarfsplanung sei neben dem ersten Schritt der Analyse der Ist-Situation auch die Erstellung einer Risikoanalyse für das Gemeindegebiet, heißt es in der Beratungsvorlage. „Wir wollen etwas in der Hand haben, damit am Ende keiner sagen kann, die Gemeinde habe gepennt“, so Meyer. Die Ergebnisse der Planung sollen Berücksichtigung bei Neu- und Erweiterungen von Feuerwehrgerätehäusern sowie dem Fahrzeug- und Ausrüstungskonzept finden.
Das Erstellen einer solchen Bedarfsplanung sei sehr zeitaufwendig und von der Verwaltung nicht leistbar, betonte Meyer. Nach Rücksprache mit einem Fachplanungsbüro gehe man davon aus, dass es mindestens ein halbes Jahr dauern würde. „Die Verwaltung schlägt deshalb vor, die Feuerwehrstruktur inklusive Feuerwehrgerätehäusern im Gemeindegebiet extern bewerten zu lassen.“ Die Rasteder Wehren sollen in das Verfahren einbezogen werden, so Meyer. Zwischen 12 000 und 15 000 Euro werde die Feuerwehrbedarfsplanung kosten, Haushaltsmittel stehen dafür nicht zur Verfügung und müssten außerplanmäßig bereitgestellt werden.
Während die Vertreter von CDU und Grünen eine solche Planung begrüßten, zeigte sich die SPD skeptisch. „Wir sehen die Notwendigkeit nicht“, sprach Horst Segebade für seine Fraktion. „Das Geld könnte an anderer Stelle sinnvoller ausgegeben werden“, so Segebade. Schließlich sei eine solche Bedarfsplanung nicht gesetzlich vorgeschrieben und das bisherige Vorgehen in Rastede habe sehr gut funktioniert. Die Gutachter seien ohnehin auf die Daten aus dem Rathaus und von den Wehren angewiesen, meinte Segebade. „Damit sind 80 bis 90 Prozent des Ergebnisses bereits eigene Arbeit.“ Sabine Eyting (Grüne) sah das anders: „Mit einem solchen Gutachten wird eine fundierte Grundlage geschaffen, auf der wir dann entscheiden können“, sagte sie. Gemeindebrandmeister Ingo Riediger zeigte sich zwar überrascht davon, dass dieser Punkt so plötzlich auf der Tagesordnung stand. Dennoch hielt er es für sinnvoll einen externen Blick auf die Wehren zu erlauben. „Vielleicht sind wir mit den Jahren betriebsblind geworden.“
Letztlich entschied der Feuerschutzausschuss mehrheitlich bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für die Erstellung der Feuerwehrbedarfsplanung durch ein Fachbüro. Daraus folgte, dass die Entscheidung über Veränderungen des Feuerwehrgerätehauses der Einheit Loy-Barghorn – Maßnahmen, die bereits seit Jahren immer wieder verschoben wurden – bis zur Vorlage der Planung zurückgestellt werden sollen. Abschließend entscheidet der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Juni im Dorfkrug Delfshausen.
Diesen Artikel drucken