Im Januar 2015 hatte die Bürgerinitiative „Kuhdorf, nein danke!“ Klage beim Verwaltungsgericht Oldenburg gegen die Baugenehmigung für eine rund 600 Tiere umfassende Milchviehanlage in Kleibrok gestellt. Am 13. September findet nun die mündliche Verhandlung in Oldenburg statt.
Von Britta Lübbers
„Seit über vier Jahren leisten wir Widerstand, jetzt wird das Verfahren endlich zum Abschluss gebracht“, sagt Sabine Brandt von der Bürgerinitiative (BI). Sitzungen, Demos, Widerspruch und schließlich Klage: Die Kuhstall-Gegner haben viele Register gezogen, um das von ihnen als „Massentierhaltung“ kritisierte Projekt zu stoppen.
Im Sommer 2013 war bekannt geworden, dass der Wahnbeker Landwirt Christian Meyer-Hullmann einen Kuhstall für 918 Tiere bauen wollte. Meyer-Hullmann führte an, er wolle in eine moderne Milchviehhaltung investieren und seinen Kindern einen zukunftsfähigen Betrieb übergeben.
Doch schnell regte sich Protest. Mehr als 200 Bürger nahmen an der Bauausschuss-Sitzung zum Kuhstall teil, Verwaltung und Politik lehnten die Pläne als überdimensioniert ab. Daraufhin zog Meyer-Hullmann seinen Antrag zurück. Nun will er eine Anlage bauen, die für 592 Tiere gedacht ist, Kommune und Landkreis gaben grünes Licht.
Bereits kurz nach Bekanntwerden der Pläne hatte sich die Bürgerinitiative „Kuhdorf, nein danke!“ gegründet. Hunderte von Bürgerinnen und Bürgern nahmen an der Demo teil, die im Juni 2014 durch Rastede zog. „Wir fordern artgerechte Viehhaltung mit Weidegang und Schutz für Trinkwasser und Luft. Wir wollen keine Totalvermüllung unseres Umlands und keine Vermaisung unserer Landschaft“, bekundeten die Organisatoren.
Nachdem der Landkreis den Stallbau genehmigt hatte, kündigte die Gruppe in einer öffentlichen Sitzung an, Klage einzureichen. „Nach genauer Durchsicht der Genehmigungsunterlagen haben wir eine Vielzahl, teils eklatanter Verfahrensfehler gefunden“, erklärt Sabine Brandt.
Obwohl vor dem Verwaltungsgericht verhandelt wird, findet der Gerichtstermin im Oberverwaltungsgericht statt. „Wir haben auf das erhebliche Interesse hingewiesen und um einen größeren Raum gebeten, dieser Wunsch wurde erfüllt“, sagt Sabine Brandt.
Die öffentliche Verhandlung beginnt um 9.30 Uhr im Sitzungssaal 1 des Oberlandesgerichts Oldenburg, Richard-Wagner-Platz 1. „Wir hoffen auf zahlreiche Zuschauer, damit deutlich wird, dass die Kläger für eine Vielzahl von Bürgern stehen“, so Sabine Brandt.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.
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