Auf dem Neujahrsempfang der CDU Rastede heute Vormittag im Hof von Oldenburg würdigte Bürgermeister Dieter von Essen das Engagement der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingskrise. Gastredner Kai Gausmann referierte über die Zukunft des Vereinssports.
Von Britta Lübbers
Zahlreiche Gäste waren auch diesmal der Einladung des Gemeindeverbandsvorsitzenden Torsten Wilters zum traditionellen CDU-Jahresauftakt gefolgt. Wilters dankte allen in Vereinen, Initiativen und Organisationen engagierten Bürgerinnen und Bürgern für ihren Einsatz und wies auch auf die Kommunalwahl im September hin. Wer sich zur Wahl stelle, zeige den Mut, Verantwortung zu übernehmen. „Wenn Sie die Kandidaten an ihren Infoständen antreffen, seien Sie nicht zu streng mit ihnen. Auch sie sind ausnahmslos Ehrenamtliche“, sagte Wilters unter dem Beifall des Publikums.
Bürgermeister Dieter von Essen verwies auf den hohen Wert von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. „Haben wir geglaubt, Krieg und Terror gehören nicht mehr zu unserer Welt, so hat uns die jüngste Vergangenheit eines Besseren belehrt“, erklärte er. Die Vielzahl der Menschen, die in den Demokratien des Westens Schutz suchten, stelle das Gemeinwesen vor große Aufgaben. Um die Aufnahmequote zu erfüllen, hat die Verwaltung im vergangenen Jahr u.a. Wohncontainer auf dem Sportplatz Kleibrok aufgestellt und den ehemaligen Kindergarten Neusüdende für Flüchtlinge hergerichtet. „Es werden weitere Unterkünfte folgen“, sagte von Essen. Bis zum 31. März habe die Gemeinde Rastede 240 Personen aufzunehmen. „Nur durch das riesige Engagement aller Beteiligten können wir diese Herausforderung überhaupt meistern.“ Zugleich dankte der Bürgermeister auch jenen, die sich schon lange für Feuerwehr, Sport, Kunst und Kultur und Brauchtum einsetzen. „Das, was vielen so selbstverständlich erscheint, ist mit enormem Einsatz verbunden“, betonte er.
Insgesamt zog von Essen eine positive Bilanz des vergangenen Jahres. Rastede sei wirtschaftlich gut aufgestellt und habe eine erfreulich niedrige Arbeitslosenquote. Für das laufende Jahr seien Investitionen in Höhe von rund 13,5 Millionen Euro vorgesehen, u.a. für ein neues Feuerwehrfahrzeug für die Einheit Rastede, die Erweiterung der Grundschulen Feldbreite und Kleibrok, die Breitbandversorgung und den Ausbau des Kindergartens in Hahn-Lehmden.
Gastredner war in diesem Jahr der Sportwissenschaftler und Berater Kai Gausmann, der über die Zukunft des Vereinssports sprach. Gausmann unterschied zwischen „altem und neuem Ehrenamt“. Jahrzehntelang habe bei den Ehrenamtlichen das Pflichtgefühl im Vordergrund gestanden und der Wunsch, dem Verein, in dem man aktiv ist, etwas zurückzugeben. Heute gehe es bei der Mitgliedergewinnung vor allem um zeitgemäße Formen der Kommunikation. Auch die Vielfalt des Angebots sei entscheidend, da der Einzelne immer mehr Möglichkeiten habe, die Freizeit zu gestalten. „Gerade die Sportlandschaft hat sich verändert, stets kommen neue Sportarten hinzu. Daher müssen Vereine immer wieder überprüfen, wo sie stehen“, sagte Gausmann.
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