Neue Folgen der in den dritten Fernsehprogrammen oft gezeigten Serie „Eisenbahnromantik“ wird es wohl kaum noch geben, für die Dreharbeiten sind die Spannen zwischen den Streiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL einfach zu kurz. Zum Glück gibt es Film-Konserven, die wir uns auch noch anschauen können, wenn die Bahn kaputt gestreikt und Gras über die Gleise gewachsen sein wird.
Auch in den Streikpausen ist keine Strecke ohne Risiko zu bewältigen. Bringt man ausreichend Mut auf, mit der Bahn zum Beispiel nach Thüringen zu fahren, stellt sich heraus, dass man unweigerlich in Städten landet, in die man gar nicht wollte. Im vorliegenden Fall Leipzig – sicher eine bemerkenswerte Stadt, aber nicht, wenn man zu ihr gezwungen wird. Das geschah sowohl auf der Hin- wie auf der Rückfahrt. Grund waren laut Ansage technische Fehler an anderen Zügen, die voraus die Strecke blockierten. Auch das geschah sowohl auf der Hin- wie auf der Rückfahrt.
Wer an einem solchen Tag dann doch glücklich Jena erreicht hat und sich freut, dass der Rest bis Rudolstadt ziemlich einfach sein würde, stellt mit Grauen den Ausfall des kompletten verdammten Regionalexpresses nach Saalfeld fest. Auf diese Weise dauerte eine einfache Fahrt achteinhalb Stunden, und Lupo musste sich schwer zurückhalten, nicht um sich zu beißen, zumal sich dieses kleine Mängelsortiment noch um zwei falsche Reiseauskünfte durch das Begleitpersonal erweiterte. Das geschah einmal auf der Hin- und einmal auf der Rückfahrt. Im Hauptbahnhof Hannover schickte man andere unglückliche Reisende auf dem Weg nach Bielefeld per Durchsage von Gleis 12 nach Gleis 11, darauf nach Gleis 9, und endlich doch wieder nach Gleis 11. Lupo hat hier Bahnkunden hemmungslos weinen sehen.
Das deutsche Volk müsste doch genügend Stolz besitzen, um sich das nicht mehr gefallen zu lassen. Es sollte sich erheben und eine Bahn-Revolution machen! Weg mit dem Grube, weg mit dem Weselsky und wie diese Wichtigtuer alle heißen!
Die Bahn muss wieder funktionieren, auch wenn sie uns Geld kostet.
Die Alternative elektronisch gesteuerter Züge und außerdem der Umstieg auf Fernbusse wird sicher schon ins Auge gefasst, will einen aber nicht recht erfreuen.
Ihr Lupo
Diesen Artikel drucken