MdL Björn Thümler (CDU) stellt Anfrage an Landesregierung. Ergebnis: An den Schulen der Gemeinde Rastede bleibt die Zahl der Unterrichtsstunden unter der GEW-Forderung.
Von Britta Lübbers
Im September war Thümlers kleine Anfrage zur Unterrichtsversorgung an den Schulen der Gemeinde Rastede in der Staatskanzlei in Hannover eingegangen, jetzt liegt die Antwort des Kultusministeriums vor. Demnach wird ein Unterrichtsversorgungsgrad von 100 Prozent und mehr an fünf der acht geprüften Schulen erreicht. Unterhalb dieser Schwelle befinden sich die Grundschule Loy (97,7 Prozent) sowie die Schule Kleibrok (98,2 Prozent) und die KGS Rastede (99,6 Prozent). Stichtag war der 31. August 2023.
Björn Thümler weist darauf hin, dass nach Einschätzung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Unterrichtsversorgung von rund 107 Prozent nötig ist, damit dauerhaft alle Unterrichtsstunden stattfinden können. Zum Zeitpunkt der Erhebung lag die Versorgung in Niedersachsen aber nur bei 96,3 Prozent. Für die GEW ist dies „ein neuer Tiefpunkt“. Die Landesregierung aber verweist auf insgesamt steigende Zahlen.
Die Versorgung der öffentlichen allgemeinbildenden Schulen mit Lehrkräften sei aufgrund des Fachkräftemangels, der stark gestiegenen Schülerzahlen durch die Migration sowie durch die Einrichtung von Ganztagsschulen und die Anforderungen der Inklusion nicht nur ein Problem in Niedersachsen, so das Kultusministerium in seiner Vorbemerkung zu Thümlers Anfrage. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen seien aber stets mehr Lehrkräfte eingestellt worden als aus dem Dienst ausgeschieden sind. Eine Überversorgung von rund 107 Prozent, wie von der GEW gefordert, ist aus Sicht der Landesregierung „nicht im Sinne des Gesetzgebers und unter Berücksichtigung des Gebots der Sparsamkeit sowie vor dem Hintergrund des aktuellen Lehrkräftearbeitsmarktes nicht umsetzbar“.
Die Zahlen für die Gemeinde Rastede
So stellt sich die prozentuale Unterrichtsversorgung an den allgemeinbildenden Schulen in der Gemeinde Rastede dar: GS Kleibrok: 98,2 Prozent; GS Loy 97,7 Prozent; GS Leuchtenburg: 100,4 Prozent; GS Hahn-Lehmden: 103,5 Prozent; GS Wahnbek: 104,1 Prozent; GS Feldbreite: 100 Prozent; KGS Rastede: 99,6 Prozent und Förderschule am Voßbarg: 102,1 Prozent
Erst kürzlich hatte Björn Thümler eine „entschlossene Offensive für eine bessere Unterrichtsversorgung“ auch in Rastede angemahnt und einen Sieben-Punkte-Plan vorgelegt. Die bürokratischen Hürden für den Einsatz pensionierter Lehrkräfte und Quereinsteiger müssten reduziert werden, lautet eine seiner Forderungen. Notwendig seien auch eine langfristige Planung zur Lehrerausbildung und zusätzliches Personal an den Schulen, um die Belastung der Lehrkräfte zu verringern. „Schulen sollten mehr Budgetverantwortung erhalten, um unbesetzte Lehrerstellen besser zu kompensieren und Anreize zur Reduktion der Teilzeitquote zu schaffen“, so Thümler.
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