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Domizile für Geflüchtete

Die Gemeinde Rastede kauft zur Flüchtlingsunterbringung zwei Containerstraßen aus dem „Dorf Edewecht“. Sie werden im Gewerbegebiet an der Tannenkrugstraße errichtet. Wann die Turnhalle Wilhelmstraße wieder für den Sport freigegeben wird, ist derzeit unklar.
Von Britta Lübbers

Die beiden Anlagen kosten zusammen rund 650.000 Euro. Die Gesamtkosten inklusive Transport, Aufbau und infrastrukturelle Einrichtung bezifferte Bürgermeister Lars Krause gestern in einem Pressegespräch auf ca. 900.000 Euro. Die Wohncontainer für insgesamt 120 Personen werden im Gewerbegebiet an der Tannenkrugstraße errichtet, dort gibt es bereits Unterkünfte für Obdachlose und damit auch einen Teil der benötigten Infrastruktur. Eine Bushaltestelle ist fußläufig zu erreichen. Zudem stellt die Gemeinde den Bewohnern Fahrräder zur Verfügung. Wann die Container bezugsfertig sind, ist noch nicht absehbar. „Das ist abhängig von den Firmen und ihren Kapazitäten“, erklärte Krause. Auch was die Turnhalle Wilhelmstraße betrifft, seien konkrete Aussagen derzeit nicht möglich. Um einen Puffer zu haben, wurde die Halle Anfang 2023 als Notunterkunft eingerichtet. „Sie wird immer wieder bei Engpässen genutzt“, berichtete Geschäftsbereichsleiterin Sabine Meyer. „Unser Ziel ist es, die Turnhalle freizugeben“, bekräftigte Krause. Einen Zeitpunkt konnte er indes nicht nennen, dazu gebe es zu viele Unwägbarkeiten, auch was die Zahl der Zuweisungen betreffe.

Lieber dezentral

Noch immer sei es das Ziel der Gemeinde, die Flüchtlinge dezentral unterzubringen, machte Krause deutlich. Der Erwerb der Wohncontainer sei keine Abkehr von diesem Prinzip. Eine eigene Wohnung erleichtere den Menschen das Ankommen und erhöhe auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Doch es werde immer schwieriger, Wohnungen zu finden. „Ich bin glücklich über jedes Wohnungsangebot, das uns gemacht wird“, ergänzte Sabine Meyer. Knapp 125 Objekte hat die Gemeinde für Flüchtlinge angemietet, in denen etwa 450 Menschen leben. Die vom Innenministerium in Hannover verfügte aktuelle Verteilquote bedeutet für die Gemeinde, dass sie bis zum 30. März rund 140 Personen aufnehmen musste. Wie die Quote für den Herbst aussehen wird, wisse sie nicht, erklärte Sabine Meyer. Sie gehe aber von einer ähnlichen Größenordnung aus. Neben der Verteilquote gibt es noch wöchentliche Zuweisungen. Es ist ein fluides System, die Zahlen variieren, punktgenaue Planung ist kaum möglich, das wird im Gespräch deutlich.

Nach wie vor kommen überwiegend alleinreisende männliche Geflüchtete in die Gemeinde, sagte Meyer. Unterschiedliche Herkunftsländer, Sprachen, Religionen und Mentalitäten erforderten einen sensiblen Umgang, was die Unterbringung betrifft. Bisher sei das gut gelungen, bilanzierte der Bürgermeister.

Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.