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„Wo sollen wir denn hin?“

Bürgerfragestunde im Bauausschuss: Dauercamper in Hahn schildern schwierige Situation

Von Britta Lübbers

Das Thema stand am Dienstag nicht auf der Tagesordnung im Bauausschuss, aber es brannte einigen Gästen auf den Nägeln. Sie nutzten die Bürgerfragestunde, um auf ihre missliche Lage als Dauercamper auf dem Gelände des Naturbads Hahn hinzuweisen und nach einer Perspektive zu fragen.

Schon länger wurde im Ort über die Zukunft der Anlage spekuliert. Im vergangenen Jahr konnte der Badbetrieb aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt aufrechterhalten werden. Die Anlage sei sanierungsbedürftig, hatte Bürgermeister Lars Krause auf der Ratssitzung im Dezember erklärt (wir berichteten).

Jetzt hat die Gemeinde Rastede Nägel mit Köpfen gemacht, den Pachtvertrag mit dem Betreiber gekündigt und ihm eine Frist gesetzt: Bis zum 30. April muss das gesamte Gelände vollständig geräumt an die Gemeinde zurückgegeben werden. Ob und wie die Camper ihre Wagen in der relativ kurzen Zeit fristgemäß abbauen können, ist nicht Sache der Verwaltung. Für manche der Betroffenen aber stellt die Situation eine ziemliche Herausforderung dar. „Ich bin schwerbehindert und brauche Strom. Wenn der zum 1. Mai abgestellt wird, muss ich einen Rettungswagen rufen“, sagte ein Ausschuss-Besucher.

Willensbekundung der Politik

„Wir haben keine Verträge mit den Campern“, machte Bürgermeister Lars Krause deutlich. „Wir haben aber den Betreiber aufgefordert, rechtzeitig Gespräche mit den Campern zu führen.“ Es tue ihm leid, falls das nicht geschehen sei. „Was passiert denn jetzt?“, hakte der Mann nach. „Es gibt eine Willensbekundung der Politik, das Naturbad fortzuführen“, erklärte Krause. Dafür seien bereits Mittel im Haushalt eingestellt. Er wies aber auch darauf hin, dass Dauercampen rechtlich nicht zulässig ist. „Das Gelände muss frei geräumt werden“, bekräftigte er.

„Wo sollen wir denn hin, wie sollen wir unsere Wagen vom Platz bekommen und wo sollen wir sie unterstellen?“, wollte eine Frau wissen. Darauf hatte Krause keine Antwort. Dass musste er auch nicht, denn rechtlich ist die Gemeinde nicht zuständig für die Camper. Ob das Gelände, das einen arg ramponierten Eindruck macht, tatsächlich fristgemäß geräumt werden kann, bleibt abzuwarten. Ebenso, wie es mit den Dauercampern weitergeht.