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Was passiert mit dem Freibad in Hahn?

Es gebe seitens der Verwaltung keine Bestrebungen, das Naturbad zu schließen, sagt Gemeindesprecher Ralf Kobbe. Über eine Sanierung müsse die Politik entscheiden. Die Badzukunft war gestern kurz Thema auf der Ratssitzung in Delfshausen.

Von Britta Lübbers

Seit geraumer Zeit gibt es Gerüchte, das rund 100 Jahre alte Traditionsbad könnte zumachen. Eine marode Spuntwand aus Holz war in dieser Saison gebrochen. Im Ort wird nun darüber spekuliert, ob die idyllisch gelegene Anlage stillgelegt wird. Das Bad samt Campingplatz gehört der Gemeinde Rastede. Pächter ist seit November 2016 Mario Rosenbach. Er ist u.a. für das Erscheinungsbild verantwortlich, grundlegende Sanierungen fallen in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinde.
Auf der Ratssitzung gestern im Dorfkrug Decker in Delfshausen sprach Jöran Gertje das Thema in der Bürgerfragestunde an. Er halte nichts von Gerüchten und wolle sich nach der Zukunft des Naturbads erkundigen, sagte er. „Es ist tatsächlich ein Gerücht, es gibt keine politische Beschlusslage“, lautete die Antwort von Bürgermeister Ralf Krause. Die Politik müsse entscheiden, wie es in der Sache weitergeht. Das Bad sei insgesamt renovierungsbedürftig. Aber er übe sich in Zurückhaltung und wolle den Gremien nicht vorgreifen, so der Bürgermeister. Bei Jöran Gertje kam dies als Zaudern an. Er habe kein klares Bekenntnis zum Bad heraushören können, erklärte er.

Zuständig sind die politischen Gremien

„Die Verwaltung beabsichtigt nicht, das Bad zu schließen“, unterstrich hingegen Gemeindesprecher Ralf Kobbe auf Nachfrage unserer Redaktion. Auch er verwies auf die Zuständigkeit der Ratsgremien. Die Politik müsse darüber befinden, ob Geld für die Sanierung zur Verfügung gestellt werden soll. „Die Verwaltung geht offen an das Thema heran.“
Das Naturbad Hahn entstand Anfang des 20. Jahrhunderts, als große Mengen an Sand für den Bau eines Marinehafens aus Hahn nach Wilhelmshaven gebracht wurden. Die durch das Ausheben entstandene Sandgrube wurde mit Quellwasser gefüllt und als Schwimmbecken genutzt. 1939 übernahm die Gemeinde Rastede die Badeanstalt. 1962 wurden die ersten 24 Stellplätze für einen Campingplatz eingerichtet, der 1984 erweitert wurde. Heute verfügt die 4.5 Hektar große Anlage über 137 Stellflächen.