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Virtuelle Grafen und lokale Stoffkunst

Viel Lob für ihre Arbeit erhielt gestern die Residenzort Rastede GmbH auf der Gesellschafterversammlung im Rathaus. Geschäftsführer Holger Piwowar kündigte in seinem Ausblick auf 2024 auch neue Formate an.

Von Britta Lübbers

Ob Gästeführungen, die Rasteder Lesestunden, die jahreszeitlichen Märkte oder die Ausstellungen im Palais: Holger Piwowar zog in seiner Rückschau auf das Geschäftsjahr 2023 eine rundum positive Bilanz. Eine Riesenresonanz habe es bei Kaiserwetter auf die Family Fun Days im Juni gegeben, auch die Führungen durch das Schloss am Tag des offenen Denkmals im Oktober seien flugs ausverkauft gewesen. Sehr gut sei die kulinarische Meile auf dem Herbstmarkt angekommen. In einem Gastrozelt wurden lokale Produkte angeboten. Piwowar verzeichnete diesmal einen Run auf die Lichternacht, wovon der Einzelhandel habe profitieren können. Mehr als 1000 Gäste hat die Ausstellung „Wir für alle“ ins Palais gezogen. „Darunter waren zahlreiche Besucher, die die Räume bisher noch nicht von innen gesehen hatten“, sagte der Geschäftsführer.
Er wies ebenfalls auf die Neukonzeption der Dauerausstellung im Palais hin, die derzeit in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturkreis Rastede (KKR) und der Gemeinde erarbeitet wird. Die neue Ausstellung soll mit digitalen Formaten angereichert werden. Zudem seien die Arbeitskreise „Hotel“ und „Kultur“ gegründet worden, berichtete Piwowar.

Total beeindruckt

„Mit der Öffnung in die Breite ist ein guter Aufschlag gelungen“, lobte Bürgermeister Lars Krause die Arbeit.
„Das ist eine beachtliche Leistung“, bewertete Monika Sager-Gertje (SPD) das Vorgestellte. Die Arbeitskreise seien eine gute Idee. „Auf kleiner Ebene wird meist effizient gearbeitet.“
„Ich bin total beeindruckt, was ihr geschafft habt“, erklärte Sabine Eyting (Grüne). „Ihr entwickelt Formate weiter und bleibt nicht stehen. Ich sehe eine gute Perspektive für die Zukunft. Das macht mich froh.“

Gib Stoff

Die Veranstaltungsplanung für 2024 zeigt einen Mix aus Bewährtem – darunter die Lesestunden und die traditionellen Märkte – aber auch neue Formate. So wird es bereits im Februar eine Ausstellung mit Schülerarbeiten im Palais geben („Grimm, Goethe und Moritz“). Von Juni bis August wird dort in Kooperation mit dem Heimatverein Textilkunst gezeigt („Gib Stoff“). Auch sollen in diesem Jahr wieder der Kunst- und der Jugendkunstpreis der Gemeinde ausgelobt werden. Zudem ist ein „Biergartensommer“ geplant, die Termine stehen aber noch nicht fest.
Neu ist das sogenannte Virtual- und Augmented Reality-Projekt. Gemeint sind das Nachstellen und virtuelle Ergänzen von historischen Szenen an ausgewählten Orten. Gewünscht ist hier eine Kooperation zwischen Rastede und Oldenburg. Der rote Faden des durch Leader geförderten Projekts sollen die Grafen und Herzöge von Oldenburg und Rastede als „Keimzelle“ der Oldenburger Geschichte sein, erläuterte Piwowar. Als weitere Maßnahmen im kommenden Jahr nannte er u.a. ein Tourismus-Marketing-Konzept, die Ausweitung der CultureApp, die Einführung eines Newsletters und einer Ehrenamtsbörse sowie die Erweiterung der Werbeartikel. Als coole Marketing-Produkte aus Rastede besonders für junge Leute schlug Kai Küpperbusch (CDU) Hoodies und T-Shirts vor. „Die gehen immer.“
Susanne Lamers (CDU) fragte nach einem Plan B für die Umbauphase im Palais. „Wir haben einen alternativen Plan in der Hosentasche. Aber ich gehe davon aus, dass alle Veranstaltungen im Palais stattfinden können“, antwortete Holger Piwowar.