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„Kein guter Tag fürs Moor“

Thomas Scheurenbrand von der Bürgerinitiative „Pro-Ipweger Moor“ kritisiert den Beschluss, den der Bauausschuss am Montag gefasst hat. Mehrheitlich sprachen sich die Mitglieder für den Teilflächennutzungsplan aus, der Windkraftanlagen auch im Ipweger Moor ermöglichen soll.

Von Britta Lübbers

„Der Bauausschuss hat den Beschluss verabschiedet, der für das Ipweger Moor und für viele Bürger Rastedes Folgen haben wird, die noch nicht absehbarer sind“, schreibt Scheurenbrand in einem Leserbrief, der unserer Redaktion vorliegt. „Warum das Prozedere, das sich seit über einem Jahr hinzieht für mich und viele andere Bewohner des Moores so frustrierend ist? Es erweckt den Anschein, dass das Ergebnis im Grunde bereits vor einem Jahr feststand“, so Scheurenbrand weiter. Die Verwaltung Rastedes gehe stringent ihren Weg. Das werfe die Frage auf, von welchen Interessen sie sich dabei leiten lasse. „Die zahlreichen Einwände von Bürgern und die fundierten kritischen Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange, die gerade für den Ipweger Moorkomplex einen sensiblen Umgang mit dem Moor angemahnt hatten, wurden im Grunde mit Floskeln weggewischt“, ärgert er sich. Die Gemeinde verstecke sich hinter den gesetzlichen Vorgaben. „Dabei ist doch allen klar, dass Rastede die Kommune im Ammerland ist, die ganz vorne ist, was die Ausweisung von Potenzialflächen für die Windenergie betrifft. Die Verwaltung hätte es sich leisten können, mit dem Ipweger Moor sensibler umzugehen.“

Für Scheurenbrand mutete es zynisch an, „wenn ausgerechnet dasselbe Planungsbüro, das das Ipweger Moor als für Windanlagen geeignet hält, auch für den angrenzenden Landkreis Wesermarsch eine Potenzialstudie verfasst hat.“ Scheurenbrand zitiert: „Die Ausweisung zum FFH Gebiet begründet sich darauf, dass die letzten relativ naturnahen Moorflächen im Naturraum Wesermarsch und als größter verbliebener Moorkomplex in den niedersächsischen Marschgebieten geschützt und erhalten werden sollen.“

„Wie bitte?“, fragt er sich. „Links vom Graben, auf Seiten der Wesermarsch, ist unser Moor unbedingt schützenswert. Rechts vom Graben ist es kein Problem, das Moor mit 20 Windanlagen zu verschandeln. Ich verstehe die Welt nicht mehr! Vermutlich zählen die Interessen von Investoren mehr, als der Schutz von Naturgütern und das Wohl der Bürger.“