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Rasteder Jugend soll weiter warten

Nach der Diskussion über den Bau einer Skateanlage im Kultur- und Sportausschuss ist klar: So bald wird es in Rastede keinen Treffpunkt für Jugendliche geben

Von Kathrin Janout

Die Verwaltung soll weiterhin nach geeigneten Flächen für eine Skateanlage suchen. Das beschloss der Kultur- und Sportausschuss in öffentlicher Sitzung Mitte November und wärmte damit einen alten Beschluss wieder auf. Schon im Mai 2021 waren die Beratungen über den Antrag der Grünen-Fraktion, der die Prüfung und Umsetzung eines kombinierten Skate- und Calisthenics-Parks forderte, zu diesem Ergebnis gekommen. Nun aber wolle man sich erst zum Haushalt 2025 entscheiden.

Für die Rasteder Jugend dürfte dieser Beschluss eine Enttäuschung sein. Zwar hat die Politik dem Vorschlag der Verwaltung, vom Bau einer Anlage „Abstand zu nehmen“, widersprochen. Um ein weiteres Jahr verschoben ist das Thema aber dennoch. Der Antrag der Grünen vertagt – und damit unmittelbar verbunden das Anliegen der Jugendlichen, die sich vor drei Jahren mit einem Video an Bürgermeister Lars Krause gewandt und ihren Wunsch nach einem Skatepark in Rastede geäußert hatten. Monatelanges Engagement in Arbeitskreissitzungen und Bereisungen von Anlagen im Umland blieben für die Jugendlichen ohne Ergebnis.

Man wisse nun gar nicht, ob die Jugendlichen sich überhaupt noch einen Skatepark wünschten, gab Fachbereichsleiterin Anneke Schipper in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses zu bedenken. Viele Jugendliche seien im Laufe der Zeit abgesprungen und hätten sich nicht mehr beteiligt. Von anfangs 25 Engagierten sei gerade mal eine Handvoll übriggeblieben. „Ich kann mir gut erklären, warum die Beteiligung weniger geworden ist“, meldete sich Evelyn Fisbeck (FDP) zu Wort. „Die Jugendlichen sind frustriert!“ Drei Jahre durchzustehen, ohne ein Ergebnis zu sehen, das sei ein zu langer Zeitraum für Jugendliche, stimmte auch Andreas Daries (Grüne) zu. „Die Bereisungen haben zu Zeiten von Corona stattgefunden“, erinnerte sich Sylke Heilker (CDU). Das müsse man, was die Teilnehmerzahl angehe, berücksichtigen.

Politik will weiter nach Flächen suchen

Die Verwaltung brachte Gegenargumente: Keine geeignete Fläche, zu teuer, zu laut. Außerdem habe es der Wunsch nach einem Skatepark in den Jugendbeteiligungsformaten des „SARA“-Projekts nicht in die TOP 3 der Prioritätenliste geschafft. Daran sehe man, dass es den Rasteder Jugendlichen nicht so wichtig sei, meinte Anneke Schipper. Eine Skateanlage würde schätzungsweise 250.000 Euro kosten. Dazu würde es Fördermittel geben. Die Verwaltung schlug stattdessen eine „kostengünstige“ Alternative vor: In Zusammenarbeit mit der Jugendpflege sollten Fahrten zu umliegenden Skateparks angeboten werden. Man könne die Fahrten nutzen, um zu schauen, wie die Nachfrage von Seiten der Jugendlichen ist, ergänzte Krause. „So erhält man nähere Informationen über die tatsächlichen Bedürfnisse.“ CDU- und FDP-Fraktion waren anderer Meinung: „Es ist hanebüchen, wenn wir wirklich glauben, dass durch die Fahrerei Zahlen zustande kommen, die darauf schließen lassen, ob wir eine Fläche bei uns im Ort brauchen“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander von Essen. „Das sind zwei vollständig unterschiedliche Angebote, die nichts miteinander zu tun haben.“ Evelyn Fisbeck (FDP) stellte einen Änderungsantrag, der die weitere Suche nach geeigneten Flächen forderte, die Politik stimmte dem zu.

Über die Rahmenbedingungen für einen Calisthenics-Park, der ebenfalls Teil der Beratungsvorlage war, wurde während der Sitzung nicht gesprochen.