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Windkraft, aber wo?

Die Gemeinde Rastede will mehr Windkraft nutzen. Am Montag entscheidet der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Bauen über die hierzu notwendige Änderung des Flächennutzungsplans.

Von Britta Lübbers

Ende 2022 hatte der Rasteder Rat die Windpotenzialstudie für die Gemeinde beschlossen. Sie stellt die Grundlage für die Bauleitplanung zur künftigen Windenergienutzung dar. Damit neue Windkraftanlagen errichtet werden können, muss der Flächennutzungsplan geändert werden. Darüber entscheidet am kommenden Montag, 17. April, der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Bauen. Die Sitzung findet ab 17 Uhr auf Gut Wahnbek statt.

Neben den bereits genehmigten Flächen (Liethe-Lehmden, Lehmdermoor sowie Wapeldorf Nord und Süd) geht es nun um die zusätzlichen Bereiche Ipweger Moor und Ipweger Moor Nord sowie Hankhauser Moor und Geestrandtief mit einer Gesamtgröße von 340 Hektar. Sie sollen als Sonderbauflächen „Windenergie“ ausgewiesen werden.

Für oder gegen Windkraftanlagen im Moor?

Die Verwaltung schlägt vor, alle Flächen der Potenzialstudie in den Nutzungsplan aufzunehmen. „Hierzu liegen bereits umfangreiche Erkenntnisse vor. Lediglich die avifaunistischen Untersuchungen zu Brut- und Rastvögeln werden erst im weiteren Verfahren zur öffentlichen Auslegung einbezogen“, schreibt Günther Henkel in seiner Vorlage. Darin plädiert er auch dafür, Moorflächen nicht vorzeitig auszuschließen. Erste Überlegungen zur Klimabilanz der Windkraftnutzung im Moor zeigten, dass die CO2-Freisetzung durch die Errichtung der Anlagen „durch die anschließende weitgehend emissionsfreie Erzeugung erneuerbarer Energien (mehr als) vollständig kompensiert wird“, so Henkel.

Das sieht die Bürgerinitiative Pro-Ipweger Moor anders. Sie warnt seit Monaten vor den Folgen größerer Eingriffe in das sensible Ökosystem Moor. In einem Brief an die Fraktionen im Gemeinderat hatte die BI ihre Sorgen kürzlich noch einmal bekräftigt. Windkraft und PV-Anlagen auf entwässerten Moorböden würden die Treibhausgasemissionen für Jahrzehnte festschreiben, mahnt sie.