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Verkehrsklima in Rastede dringend verbessern

Die Mehrheitsgruppe im Gemeinderat hat eine Kampagne für ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr beantragt. Im Fokus steht vor allem die Radinfrastruktur.

Von Britta Lübbers

Radfahrerinnen und Radfahrer, die angehupt werden, wenn sie auf der Straße fahren. Autofahrer, die zu wenig Abstand halten. Fußgänger, die sich wiederum von Radfahrern bedrängt fühlen: Die Interessenkonflikte im Straßenverkehr sind groß. Mit Verweis auf die auch in Rastede oft schwierige Situation hat die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und UWG jetzt einen Antrag gestellt, in dem sie eine wirksame Kampagne für mehr Rücksicht im Straßengeschehen fordert. Schwerpunkte sollen die Aufklärung über die veränderte Radverkehrsführung in Rastede und im Ammerland sowie über neue Regelungen in der Straßenverkehrsordnung (StVO) sein.

Mit Plakaten und Flyern

Mit Plakaten, Flyern und Medienbeiträgen sollen die Verkehrsteilnehmer aufgeklärt und zum fairen Umgang miteinander sensibilisiert werden. Zudem sollen feste Hinweistafeln im Gemeindegebiet installiert werden, auf denen „die wichtigsten Regelungen“ sichtbar sind. Motive und Texte sollen Beispiele für richtiges und rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr geben, um Bürgerinnen und Bürger zur Nachahmung zu motivieren. An der Planung der Kampagne möchte die Mehrheitsgruppe die Polizei sowie örtliche Interessenverbände wie den Seniorenbeirat, ADFC und ADAC, Schülervertretungen und den HGV beteiligen.

Sicherheitslücken

Konflikte zwischen Fußgängern sowie Rad- und Autofahrern seien immer wieder Thema in Rastede, heißt es in der Antragsbegründung. Laut Unfallstatistik sei die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten in Rastede in den vergangenen Jahren zwar weitgehend gleichgeblieben, allerdings hätten die Unfälle mit Radfahrerbeteiligung zugenommen. „Von 13 Unfällen im Jahr 2017 ist die Zahl auf 33 Unfälle im Jahr 2021 gestiegen. Damit liegt Rastede inzwischen deutlich über dem Landesschnitt an Fahrradunfällen mit Verletzten pro 100.000 Einwohnern.“

Eine Verbesserung der Verkehrssicherheit im Mischverkehr auf der Fahrbahn sei auch deshalb notwendig, weil die in Rastede vorhandenen Radwege nicht den aktuellen Sicherheitsstandards genügten. Insbesondere das Fahren auf den Zwei-Richtungs-Radwegen sei für Radfahrer grundsätzlich gefährlicher als das Fahren auf der Fahrbahn. „Die Nebenanlagen bzw. die Knotenpunkte in Rastede sind im Allgemeinen nicht entsprechend ausgebaut, um der hohen Gefahr von Abbiegeunfällen zu begegnen. Daher ist die Verbesserung des Miteinanders der Verkehrsteilnehmer im Mischverkehr ein geeigneter Ansatz, um die Verkehrssicherheit von Radfahrern und Fußgängern in Rastede zu erhöhen, solange aufgrund örtlicher Gegebenheiten keine entsprechend ausgebaute Radinfrastruktur eingerichtet werden kann“, so die Antragsteller.

Besonders dringend sei eine Verbesserung des Verkehrsklimas auch deshalb, weil aufgrund der Größe der KGS das tägliche Aufkommen an Rad fahrenden und zu Fuß gehenden Schülerinnen und Schülern sehr hoch sei. Auch im Hinblick auf die Klimaschutzziele sei es wichtig, gute Bedingungen für die Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel zu schaffen.