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Bezahlbarer Wohnraum südlich Schlosspark

Ammerländer Wohnungsbau feiert Richtfest am Friedrichskamp

Von Kathrin Janout

Noch pfeift der Wind durch den Rohbau, an Einzug ist nicht zu denken. Dennoch gibt es bereits viele Bewerber, die sich wünschen, hier zu wohnen. Jetzt aber wurde erst einmal Richtfest gefeiert am Friedrichskamp im Wohngebiet „Südlich Schlosspark“. Die Ammerländer Wohnungsbau-Gesellschaft hatte dazu Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Baugewerbe eingeladen. Auch die zukünftige Nachbarschaft schaute vorbei. „Wir wollen hier Wohnraum für verschiedene Zielgruppen schaffen“, betonte Geschäftsführerin Ulrike Petruch. Auf einer Grundstücksfläche von 1800 Quadratmetern entstehen zwei Mehrfamilienhäuser aus rotem Klinker mit insgesamt acht Wohneinheiten zwischen 50 und 75 Quadratmetern. Das Rasteder Unternehmen TweWe Bau wurde für den Neubau beauftragt. „Es wird etwas für Singles dabei sein und etwas für Oma und Opa, denen das Einfamilienhaus zu groß geworden ist“, sagte Petruch. „Die größten und familiengerechten Wohnungen werden etwas über 75 Quadratmeter groß und haben neben den üblichen Räumen Küche, Diele und Bad noch ein Elternschlafzimmer und ein Kinderzimmer.“ Für Sommer 2023 ist die Fertigstellung der Gebäude geplant. Vorausgesetzt Personalverfügbarkeit und Materialbeschaffung machen dem Vorhaben keinen Strich durch die Rechnung.

„Wir freuen uns als Gemeinde, dass diese Neubaumaßnahme umgesetzt wird“, sagte Bürgermeister Lars Krause. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum – das wird hier ermöglicht.“ Die Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft bemühe sich seit Jahren darum, in Rastede zu bauen, um nicht nur preiswerten Wohnraum in Bestandsgebäuden, sondern auch im Neubaubereich bereitzuhalten, betonte Ulrike Petruch. „Mir war wichtig, dass wir bei ihnen Flagge zeigen“, sagte sie. „Und wir wollen mehr!“ Um bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, brauche man bezahlbare Grundstücke, fügte sie hinzu. In den vergangenen Jahren seien zahlreiche Anläufe unternommen worden, Grundstücke von der Gemeinde oder von Dritten zu erwerben. „Aber entweder passte der Preis zur ausnutzbaren Fläche nicht oder Dritte waren bereit, mehr zu zahlen als wir, da bei diesen das Thema bezahlbarer Wohnraum nicht die Priorität hatte wie bei uns.“ Die Ammerländer Wohnungsbau habe sich verpflichtet, in den ersten zehn Jahren ab Bezug nicht mehr als sechs Euro monatlich Grundmiete pro Quadratmeter Wohnfläche zu nehmen.

Die größte Herausforderung bei dieser Baumaßnahme sei die Energiekrise, gepaart mit dem Rohstoff- und Materialmangel, dem Facharbeitermangel, der Inflation und den steigenden Zinsen. „Entgegen unserer ursprünglichen Planung sind die Baukosten um über 30 Prozent gestiegen“, sagte Petruch. Dennoch sei man auch weiterhin der Meinung, dass bezahlbarer Wohnraum für jedermann ein Grundgut sein sollte, so die Geschäftsführerin, „ohne Abstriche bei der Qualität“.