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Raufen nach Regeln

Der FC Rastede beteiligte sich mit Rugby für Kinder an den Aktionstagen des Landessportbunds. In Loy fand heute die Abschlussveranstaltung statt.

Von Britta Lübbers

Sie waren schon von Weitem zu hören, die Kinder, die auf dem Sportplatz in Loy um den Rugbyball kämpften. Energisch rannten sie über den Rasen, auch das Tackling hatten sie schnell drauf, das Festhalten des Gegners, wenn er den Ball besitzt. Am Besten bringt man ihn dann zu Fall. Um ihm im Anschluss sofort wieder aufzuhelfen. Rugby als fairen Sport, der Spaß macht, so sollten die Mädchen und Jungen heute Vormittag jene Ballspielart erleben, die – anders als zum Beispiel in Frankreich, Italien oder Rumänien – hierzulande noch ein Schattendasein führt. Damit das nicht so bleibt, hatte der FC Rastede bereits im Jahr 2000 eine Rugbyabteilung unter der Regie von Hans-Hermann Ammermann eingerichtet. Und die Grundschule Loy hat eine Rugby-AG ins Leben gerufen, die von Marcel Calandriello geleitet wird. Jetzt haben sich Verein und Schule mit der Nischensportart an den Aktionstagen des Landessportbunds Niedersachsen beteiligt. Hans-Hermann Ammermann bot den Rasteder Grundschulen Schnuppertage an, unterstützt wurde er von ehrenamtlichen Helfern. Die Schulen Leuchtenburg, Kleibrok und Loy machten mit. In Loy fand dann auch die Abschlussveranstaltung statt, an der neben Lehrkräften, Ehrenamtlichen und Gemeindevertretern auch der Vorsitzende der Sportjugend im Landessportbund, Reiner Sonntag teilnahm.

Im Auswertungsgespräch bedankte sich Hans-Hermann Ammermann auch für die finanzielle Unterstützung durch den Sportbund. Der Einsatz habe sich gelohnt, die Kinder seien leidenschaftlich mitgegangen beim „Raufen mit Regeln“, sie hätten einen Riesenspaß gehabt. „Wenn wir vermitteln können, dass man dem Gegner hilft, wenn er am Boden liegt, dann haben wir es richtig gemacht“, sagte Ammermann. Gerade was das Fairplay betrifft, sei Rugby ein ideales Lernfeld. „Einen besseren Sport gibt es nicht.“

Schulleiterin Ina Tholen war ebenfalls zufrieden mit den Rugbytagen. „Die Mädchen hatten erst Berührungsängste, aber dann waren sie mit Feuereifer dabei“, hat sie beobachtet. Marcel Calandriello bestätigte, dass gerade Rugby ein Sport für Mädchen sei. Mit Machogehabe komme man hier nicht weiter. Teamfähigkeit und Fairness seien gefragt.

Reiner Sonntag hob die Integrationskraft des Rugbysports hervor, bei dem auf Schwächere Rücksicht genommen werde. Zudem hätten das Regelwerk und die Autorität des Schiedsrichters einen hohen Stellenwert. Gemeckert werde nicht. „Wir beobachten immer wieder, dass dort, wo die Regeln akzeptiert werden, die soziale Kompetenz wächst“, sagte Sonntag.

Alle Beteiligten betonten die besondere Bedeutung von Sportaktionstagen. Da die Kinder während der Corona-Pandemie kaum Kontakte untereinander haben durften, sei es nun umso wichtiger, dass wieder Berührungen und Bewegung in ihr Leben kommen.

Die von Ammermann geäußerte Idee, einmal ein Beach-Rugby-Turnier zu veranstalten, wurde einhellig begrüßt. „Wir sind dabei“, kündigte Schulleiterin Tholen an.