Auch in Rastede haben Ukrainerinnen und Ukrainer gestern den Nationalfeiertag begangenen
lü | Es ist eine bittere Gleichzeitigkeit: Der Nationalfeiertag der Ukraine war in diesem Jahr zugleich das Datum, an dem Russland vor sechs Monaten seinen völkerrechtswidrigen Angriff gegen den Nachbarn begonnen hat. 1991 hatte sich die ehemalige Sowjetrepublik vom „großen Bruder“ losgesagt, den der überwiegende Teil der Bevölkerung als autoritär, unterdrückend und freiheitsberaubend erlebte. Trotz der anhaltenden Angriffe Russlands wurde der Tag der Befreiung auch diesmal gefeiert – vorsichtig und verhalten, aber doch sichtbar. In Brüssel wehte eine riesige blau-gelbe Nationalflagge über dem Europaviertel. In vielen Städten Deutschlands demonstrierten Inländer gemeinsam mit Ukrainern gegen den Krieg.
Auch in Rastede wurde der Nationalfeiertag begangen. Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg geflohen sind und in AWO-Wohnungen an der Mühlenstraße Unterkunft gefunden haben, richteten auf dem Gelände ein kleines Fest aus. Es gab landestypische Speisen und kalte Getränke. Zwei Frauen intonierten Lieder aus der Heimat, und die Anwesenden sangen mit. Es sei trotz allem ein schöner Tag gewesen, berichten Gäste, die mitgefeiert haben. Bis in den späten Abend habe man zusammengesessen.
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