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Auch 2023 kein Schwimmen im Freibad

Sowohl der zeitliche Ablaufplan als auch die kalkulierten Kosten für die Sanierung des Rasteder Freibads können nicht eingehalten werden

Von Kathrin Janout

Der Abriss verzögerte sich und damit auch das gesamte Projekt: Ursprünglich hätte das alte Freibadgebäude bereits im Herbst abgerissen und im Frühjahr mit dem Neubau begonnen werden sollen. Nun aber starten die Abbrucharbeiten erst im Mai. Mit dieser Verzögerung verschiebt sich die Maßnahme insgesamt um etwa ein Jahr, so dass auch im Sommer 2023 die Freibadsaison ausfallen wird. Wie es dazu kam, erklärte Projektleiterin Katharina Eckert vom zuständigen Planungsbüro Janßen, Bär und Partner am Montag in der öffentlichen Sitzung des Kultur- und Sportausschusses.

„Es gibt verschiedene Gründe“, begann Eckert ihren Vortrag. Allen voran seien fehlende Bestandspläne schuld an der Verzögerung. Zum Erstellen des Bauantrags seien statische Berechnungen und Bemessungen erforderlich, für die Informationen zur Gründung des Gebäudes benötigt werden, erklärte die Architektin. Die letztlich erfolglose Suche nach den Plänen habe viel Zeit in Anspruch genommen. „Nach langer Eruierung haben wir dann herausgefunden, dass das Gebäude auf Pfählen gegründet ist“, so Eckert weiter. Wo diese sich genau befinden, wisse man aber nicht, weshalb nun mit neuen Pfählen geplant werden müsse. Auch der Baugrund sei nicht wie gewünscht, nannte die Projektleiterin ein weiteres Problem. „Wir haben sehr hoch anstehendes Grundwasser.“ Dadurch bestehe vermehrt Abstimmungsbedarf mit Fachingenieuren, und es würden aufwendigere Maßnahmen notwendig als ursprünglich gedacht. Das kostet Zeit. Da das Projekt außerdem finanziell gefördert wird, mussten Abstimmungen mit dem Förderer getroffen werden, die wiederum für weitere Verschiebungen sorgten.

Auch die kalkulierten Kosten könnten nicht eingehalten werden, hieß es weiter. „Wir sind in den letzten zwei Jahren mit erheblichen Baukostensteigerungen konfrontiert“, so Eckert. Man rechne damit, dass es auch zukünftig so sein werde. „Es bleibt abzuwarten, was die Ausschreibungen ergeben. Eine genaue Prognose können wir nicht geben.“ Gleiches gelte für die Materialverfügbarkeit.

CDU-Ratsherr Tim Kammer kamen die Informationen zur Verzögerung zu spät. „Hätte man nicht rechtzeitig intervenieren und sagen können, wir schieben das von vornherein nach hinten, reißen erst im September ab, retten aber noch die Badesaison?“, fragte er. Man sei lange davon ausgegangen, dass es zwar zeitliche Verschiebungen gebe, aber nicht, dass man ein ganzes Jahr verliere, antwortete Bauamtsleiter Stefan Unnewehr. „Wir müssen auch die Kosten im Auge behalten“, gab Sabine Eyting von den Grünen zu bedenken. „Je mehr wir das nach hinten schieben, desto teurer wird es.“ Horst Segebade wies an dieser Stelle auf die „Spielregeln“ der Förderung hin: „Leider müssen wir hier abwägen“, sagte er. „Ist es sinnvoll, auf das Geld, das uns Dritte geben, zu verzichten und eine Saison vorzuhalten, oder setzen wir darauf, so günstig es geht, unsere Bäder modernisieren zu können?“ Es tue weh, eine Saison zu verlieren, räumte er ein. „Aber dann haben wir ein schönes Bad. Wir müssen jetzt nach vorne schauen!“ Die voraussichtliche Eröffnung des sanierten Freibads ist für den Saisonstart im Mai 2024 geplant.