Die Mehrheitsgruppe im Gemeinderat hat einen Antrag gestellt, für junge Menschen in Rastede einen Jugendort einzurichten
Von Britta Lübbers
Die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und UWG möchte, dass die Gemeinde Rastede ihren Jugendlichen einen öffentlichen Treffpunkt zur Verfügung stellt. Der Jugendtreff soll in Zusammenarbeit mit der Jugendsozialarbeit eingerichtet werden.
Die Anwesenheit von Jugendlichen im öffentlichen Raum werde häufig als störend empfunden, auch wenn die Jugendlichen an Bushaltestellen oder im Park einfach nur friedlich zusammensäßen, heißt es in der Antragsbegründung. Jugendliche aber gehörten genau so in die Mitte der Gesellschaft wie Kinder, Erwachsene und Senioren. „Jugendliche haben das Recht, unter sich zu sein und öffentliche Plätze zu nutzen“, führt SPD-Ratsfrau Anne Brandt aus. Gerade ältere Jugendliche bräuchten Räume, wo sie sich aufhalten und Gleichgesinnte treffen könnten. Auch wenn ein Ort nicht offiziell als Jugendtreffpunkt ausgewiesen sei, sei das Zusammentreffen junger Menschen dort legitim.
„Bislang wurde es in der Gemeinde Rastede versäumt, Jugendliche in der Gesamtheit anzusprechen. Außer auf dem Außengelände der Villa Hartmann gibt es keinen offiziellen Treffpunkt für diese Altersgruppe“, bedauert Brandt. Sie benennt aber auch „Nutzungskonflikte durch unterschiedliche Interessen“, die bei der Einrichtung von Jugendorten im öffentlichen Raum auftreten könnten. Daher müssten vorab „akzeptable Grenzen definiert werden“.
Brandt weist auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hin, von denen Jugendliche stark betroffen waren. Um Familien und die Kommunen bei der Bewältigung der Auswirkungen zu entlasten, wurden mit dem Corona-Aufholpaket Bundes- und Landesmittel zur Verfügung gestellt. „Das Land Niedersachsen hat mit dem Programm ,Startklar‘ u. a. die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Schaffung von Jugendplätzen in den Kommunen erlassen“, teilt Brandt mit. Dies sei auch für die Gemeinde Rastede eine Option. Jugendplätze sind Plätze im Freien, die sich als Treffpunkte für Jugendliche eignen. In Rastede könnte dies der Marktplatz sein, der als nicht-offizieller Jugendort beliebt ist. Auch andere Flächen sollen geprüft werden.
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