- Rasteder Rundschau - https://www.rasteder-rundschau.de -

Rasteder Bürgerbus als Modellprojekt?

Ministerin Birgit Honé war heute Nachmittag beim Bürgerbusverein Rastede zu Gast. Sie zeigte sich beeindruckt vom Teamgeist der Mitarbeitenden sowie der Effizienz des Angebots und sagte zu, die Förderung von E-Bussen zu prüfen.

Von Britta Lübbers

Zum Abschluss erhob sich Birgit Honé, Niedersachsens Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, von der Kaffeetafel und wandte sich an die Ehrenamtlichen. „Mein Dank geht an Sie alle. Sie sind eine tolle Gemeinschaft und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Ich werde gerne Botschafterin des Bürgerbusses“, sagte Honé, nachdem sie von ihrer Pressesprecherin darauf aufmerksam gemacht worden war, dass nun der nächste Termin im Kalender stehe. Zuvor hatte sie, begleitet u.a. von ihrer Parteikollegin, der SPD-Landtagsabgeordneten Karin Logemann, eine Fahrt mit dem Rasteder Bürgerbus gemacht. Am Steuer saß der ehemalige Landrat Jörg Bensberg, der sich als Fahrer im Verein engagiert. Auf seine Initiative war Honé ins Ammerland gekommen. Sie und Bensberg kennen sich aus seiner aktiven Verwaltungszeit. „Ich bin sehr gerne hier“, unterstrich die gut gelaunte Ministerin, die den Eindruck vermittelte, kein Programm abzuspulen, sondern wirkliches Interesse zu haben.

[1]
Ministerin Birgit Honé unterhält sich in der Kögel-Willms-Stiftung mit ehrenamtlichen Fahrern | Foto: Lübbers

Im Anschluss an die Kurzstrecke traf sie sich zum Austausch mit Fahrerinnen und Fahrern sowie dem Vorstand des Vereins in den Räumen der Kögel-Willms-Stiftung. Pressewartin Marlies Peters gab einen kleinen Überblick. Vor zehn Jahren war die Idee entstanden, einen Bürgerbus in der Gemeinde Rastede einzusetzen. 2014 ging das erste Fahrzeug an den Start. Inzwischen sind rund 30 Fahrerinnen und Fahrer im Verein aktiv, erzählte Peters. „Trotz Corona hatten wir Neuzugänge. Bei uns wird im Vier-Schichtbetrieb gefahren, es gibt maximal zwei Doppelschichten.“ Auf diese Weise sollen die Dienste gut zu schaffen sein und die Fahrer entlastet werden. „Jeder kann selbst entscheiden, wie er sich einbringen möchte“, erklärte Peters. „Das ist eine ganz flexible Geschichte.“ Sie stellte auch das gute Sozialleben im Verein heraus. „Sie sind eine muntere Truppe“, konstatierte die Ministerin. „Sie halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig.“

Der 1. Vorsitzende Theo Meyer lenkte den Blick auf die hohen Benzinpreise. „Der Sprit ist unser dickster Posten“, betonte er. „Und es wird ja noch teurer werden.“ Fördermittel könnten Entlastung bringen, so Meyer. Auch die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs sei eine Option. „Allerdings sind E-Busse derart teuer, dass sich das kein Verein leisten kann.“ Birgit Honé versprach, die Anregung aufzunehmen. Vorstellbar sei, dass Rastede zur Modellregion in Sachen E-Mobilität für Bürgerbusse werde. „Ich kann nichts versprechen, aber ich werde mich kümmern“, so die Ministerin. Immerhin seien Bürgerbusse ein wichtiges Instrument der Daseinsvorsorge. Allerdings sei dann auch die Infrastruktur ein Thema – E-Mobilität im ländlichen Raum, da gibt es viel Luft nach oben, weiß Birgit Honé, die für ihre Termine selbst ein E-Auto nutzt.

Marlies Peters brachte noch „das Ticketdickicht“ ins Gespräch, die Abrechnung sei ein Riesenaufwand. „Könnte das Ammerland hier nicht Modellregion für eine kostenlose Beförderung werden?“, fragte sie. Birgit Honé notierte auch dieses Thema, bevor sie weiterreiste. Das Angebot einer Nachtfahrt mit dem Bürgerbus müsse sie leider ablehnen. „Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.“