Am 1. Juli nimmt der Bürgerbus erneut Fahrt auf. Fahrzeiten und Streckenführung wurden leicht geändert.
Von Britta Lübbers
Seit 15 Monaten wird die Bürgerbusstrecke in Rastede, die den Norden der Gemeinde mit dem Süden verbindet, nicht mehr bedient. Hintergrund ist die Corona-Pandemie. „Unser schwarzer Freitag war der 13. März 2020“, erinnert sich Marlies Peters vom Bürgerbusverein. Corona breitete sich aus, das öffentliche Leben stand weitgehend still, und auch der Bürgerbus stellte sein Angebot ein. Im Oktober sollte es wieder losgehen – und zwar mit einem neuen Bus. Das Fahrerteam war eingewiesen, das Hygienekonzept stand, aber dann schossen die Infektionszahlen erneut in die Höhe, und der zweite Lockdown wurde verkündet. „Wir wollten unsere Fahrerinnen und Fahrer schützen und nicht zum Infektionsgeschehen beitragen“, sagt Marlies Peters. So entschied der Vorstand, das Fahrzeug stehen zu lassen. Neun Monate ist das her, jetzt geht der Bus an den Start. „Vorher hätte es keinen Sinn gemacht, der Bedarf wäre gar nicht da gewesen. Bei einem laufenden Busbetrieb wären zudem Kosten angefallen. Als von der Gemeinde geförderter Verein kam das für uns nicht in Frage“, erklärt Marlies Peters. Jetzt jedoch sei die Situation planbar. Sie habe bereits im Mai die Fahrerinnen und Fahrer gefragt, ob sie wieder ans Lenkrad möchten – 16 Frauen und Männer sagten zu. Voraussetzung sei für die meisten von ihnen, dass sie zum zweiten Mal gegen Corona geimpft sind, erzählt Peters, die auch selbst als Fahrerin aktiv ist. Ab dem 1. August werden noch einmal vier erfahrene Fahrer das Team verstärken. Zudem kann der Verein perspektivisch auf einige neue Fahrerinnen und Fahrer zurückgreifen. Eingewiesen werden aber alle, berichtet Peters. „Es ist wie ein Neustart.“ Das vor der Zwangspause angeschaffte Fahrzeug sei ein Hightech-Bus, die erste Einführung in die Handhabung des Gefährts liegt fast ein Jahr zurück, da gibt es noch Schulungsbedarf.
Die Haltestellen wurden zwischenzeitlich gründlich geputzt und mit den neuen Fahrplänen versehen. Sowohl die Streckenführung als auch die Zeiten haben sich geändert, allerdings nur minimal, wie Peters unterstreicht. So startet der Bürgerbus in Nethen jetzt nicht um 8.10, sondern um 8.11 Uhr. Die Stehzeit am Bahnhof wurde leicht verkürzt. Es gibt sieben Fahrten am Tag, einige Haltestellen werden nicht mehr angefahren. Hintergrund ist, dass die VBN-Linie 340 von Oldenburg nach Jaderberg bzw. Wiefelstede ihre Taktung erhöht hat. Auf diesen Abschnitten hält der Bürgerbus nicht mehr. „Denn wir sind ja keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zum bestehenden Busangebot“, sagt Marlies Peters. In Wahnbek an der Jadestraße/Weserstraße wendet der Bus und fährt dann nach Rastede zurück. Für die Anwohner des Baugebiets südlich des Schlossparks und für Fahrgäste aus Loy sei dies ein Vorteil, weil die zuvor gefahrene Schleife nicht mehr gemacht wird, erläutert Peters. „Diese Gäste sind jetzt schneller in Rastede.“ Auch die Haltestelle Oderstraße in Wahnbek fällt weg. Hier können Fahrgäste fußläufig auf die Linie 340 umsteigen. Die Haltestelle am Hirschtor heißt zwar weiterhin Vorwerk-Hirschtor, wurde aber ein paar Meter an die Parkstraße versetzt.
Alle Informationen über die Streckenführung und die Fahrzeiten finden sich im Internet unter www-buergerbus.de.
Fahrerinnen und Fahrer gesucht
Der Bürgerbusverein Rastede sucht weiterhin Frauen und Männer, die den Bus in ihrer Freizeit lenken möchten. „Das persönliche Engagement macht Bürgerbusse zu mehr als reinen Verkehrsmitteln. Sie ergänzen das Mobilitätsangebot und stärken das Miteinander vor Ort“, heißt es in einem Faltblatt des Vereins. Voraussetzung ist ein Pkw-Führerschein Klasse B bzw. Klasse 3. Die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer müssen mindestens 21 Jahre alt sein und ihre Fahrerlaubnis seit mindestens zwei Jahren besitzen.
Wer Interesse hat, melde sich bei Marlies Peters unter 0171-7375157.
Der Bürgerbus organisiert und bezahlt die erforderlichen Maßnahmen, darunter den Personenbeförderungsschein. Die Einsatzzeiten werden individuell abgestimmt.