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1000 Teilnehmende gegen die A 20

Fahrraddemo führte von elf Startpunkten im Nordwesten zur geplanten Autobahntrasse

rr | Es war die erste große Demonstration des Bündnisses „Moor bleibt Moor“ seit Gründung der Gruppe Anfang des Jahres. Bei einer Fahrrad-Sternfahrt radelten etwa 1000 Menschen trotz strömenden Regens von elf Startpunkten im Ammerland, Friesland, der Wesermarsch und Oldenburg zur Endkundgebung auf Gut Hahn. Dort erwartete die Teilnehmenden ein buntes Programm aus Livemusik des Hamburgers Leo Holldack und Beiträgen von sieben Rednerinnen und Rednern. „Wer die A20 inmitten der Klimakrise durchs Land treibt, überrollt das Klima-Urteil der Verfassungsrichter. Und er bekommt es mit dem hier zu tun: unser aller Widerstand gegen diesen Klima-Irrsinn!“, betonte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. Auch der BUND-Bundesvorsitzende Olaf Bandt hatte sich Zeit genommen, um sein Unverständnis gegen das „sieben Milliarden Euro teure ökologische Desaster“ auszudrücken. Stefan Mester machte klar, dass der Widerstand vor Ort sich weiter formiere, und das in Garnholt als Dauermahnwache angemeldete A20-Camp weiter wachsen werde. Als Vertreterin der Scientists for Future unterstrich Yanna Badet, dass die Klimakrise existenziell ist. „Wir müssen alles für den Erhalt und die Renaturierung unserer Umwelt einsetzen“, so die Klimawissenschaftlerin.

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Das Bündnis rollte dort, wo die A 20 entlangführen würde, ein 31 mal 150 Meter großes Banner aus. Breit wie die geplante Trasse und mit der Aufschrift „Keine neuen Autobahnen“ zeigte es die Schneise des Autobahnprojekt | Foto: Lankenau

Die Sternfahrt im Bereich der ersten beiden Bauabschnitte, für die es noch kein vollziehbares Baurecht gibt, war nur eine von sechs Aktionen im geplanten Verlauf der sogenannten „Küstenautobahn“. Überall zwischen Westerstede und Bad Segeberg in Schleswig-Holstein fanden Demonstrationen, Mahnwachen und Banner-Aktionen statt.

Der Widerstand gegen die A 20, der seit 17 Jahren geführt wird, erreichte mit der Sternfahrt Anfang Juni eine neue Dimension. Das Bündnis „Moor bleibt Moor“ mobilisierte erstmals regions- und vor allem auch generationsübergreifenden Protest. „Wir werden weiterkämpfen, bis die Planungen der A 20 eingestellt sind“, kündigt das Bündnis an.