Wer alleine oder zu zweit in einem großen Haus lebt, soll Anreize zum Verkauf erhalten, um einen kleineren Wohnsitz realisieren zu können. Einen entsprechenden Antrag hat jetzt die UWG gestellt.
Von Britta Lübbers
Es gebe immer wieder Fälle, in denen ältere Menschen zu zweit oder alleine in einem großen Haus wohnten, etwa, wenn die Kinder ausgezogen sind oder der Partner, die Partnerin gestorben ist, sagt der stellvertretende UWG-Vorsitzende Dirk Bakenhus. Nicht selten wünschten sich diese Menschen eine kleinere Wohnstatt, scheiterten aber an den für die Gemeinde Rastede geltenden Kriterien zur Vergabe von Baugrundstücken.
Drei Hauptmerkmale entscheiden über den Zuschlag: Die Anzahl der Kinder, Rastede als Arbeitsort und als Ort, an den die Bauwilligen zurückkehren möchten. Bis 2016 war die Zahl der Kinder ausschlaggebend. Seitdem werden auch andere Kriterien herangezogen. Wer sie erfüllt, erhält Punkte. Je mehr Punkte es gibt, desto höher die Chance, zum Zug zu kommen.
„Durch unsere Richtlinien besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass in den genannten Fällen ein kleineres Grundstück erworben werden kann, obwohl dadurch ein größeres frei werden könnte“, bedauert Bakenhus. Damit Bewohner großer Häuser bessere Möglichkeiten erhalten, sich einen seniorengerechten Altersruhesitz zu bauen, möchte die UWG nun ein neues Kriterium zur Punktevergabe einführen. „Bewerber, die ein in Rastede vorhandenes vergleichbares Grundstück besitzen, das mindestens 75 Prozent größer ist als das zu erwerbende Grundstück, bekommen zwei Punkte“, lautet der Antrag. Die UWG hofft, dass durch diesen Anreiz mehr große Grundstücke zum Verkauf angeboten werden. „Eine junge Familie hätte dann die Möglichkeit, ein Haus mit Garten zu erwerben und zu renovieren. Das Grundstück könnte aber auch mit einem Mehrfamilienhaus bebaut werden“, meint Bakenhus. Kosten für die Gemeinde entstünden nicht. „Ökologisch macht es Sinn, wenn der Bau des Altersruhesitzes bzw. die Renovierung oder der Neubau nach modernen Standards erfolgen“, fügt er hinzu.