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Weltwassertag im Zeichen von Corona

OOWV: „In Krisen zeigt sich, was Daseinsvorsorge bedeutet“. Krisenstab tagt täglich.

 rr | Gestern, am 22. März, war Weltwassertag – auch in Zeiten von Corona. Der Hinweis auf die weiterhin sichere Trinkwasserversorgung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV), der in Nethen neben dem Wasserwerk auch einen Trinkwasserlehrpfad betreibt, bekommt diesmal aber eine besondere Bedeutung. „In Krisen wie der gegenwärtigen Pandemie zeigt sich, was Daseinsvorsorge bedeutet. Auf die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ist Verlass“, sagt Karsten Specht, Geschäftsführer des OOWV. Er weist auch auf Aussagen des Umweltbundesamts hin. Demnach ist Leitungswasser sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt: „Wasser ist kein relevanter Übertragungsweg für das Corona-Virus. Eine Übertragung über die öffentliche Trinkwasserversorgung ist nach derzeitigem Kenntnisstand höchst unwahrscheinlich.“

Täglich bewertet ein Krisenstab des OOWV die Entwicklungen neu und setzt Maßnahmen um. Die Belegschaften der Wasserwerke, Kläranlagen, Betriebsstellen, Labore und Werkstätten arbeiten mittlerweile im Schichtbetrieb. Ziel ist, Begegnungen unter Kollegen zu vermeiden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Wer in der Hauptverwaltung in Brake beschäftigt sei, könne mobil von zu Hause arbeiten. Dafür habe die IT umgehend alle bestehenden Voraussetzungen noch einmal erweitert. „Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst, das Virus in seiner Verbreitung einzudämmen und weiterhin die Versorgungs- und Entsorgungssicherheit zu gewährleisten“, bilanziert Axel Frerichs, Leiter des Krisenstabs.

Der Weltwassertag findet seit 1993 auf Initiative der Vereinten Nationen statt. Obwohl die Coronakrise derzeit vieles überlagert, ist auch das diesjährige Motto „Wasser und Klimawandel“ aktuell. Wie das Klima die Trinkwasserversorgung beeinflusst, hat der OOWV in den heißen Sommern 2018 und 2019 erfahren, als die 15 Wasserwerke des Unternehmens wochenlang täglich über 300.000 Kubikmeter Trinkwasser abgegeben haben und damit deutlich mehr als an durchschnittlichen Tagen, an denen die Werte bei etwa 220.000 Kubikmeter liegen.

Nicht nur lange Trockenperioden, sondern auch häufiger auftretende Starkregenereignisse sind ein Ausdruck des Klimawandels. „Beides erfordert intelligente Lösungen für die Zukunft der Netzinfrastruktur“, sagt Karsten Specht. Dazu zähle auch, Verbrauchsspitzen mithilfe von Speicherpumpwerken zu bewältigen. Nicht unbeantwortet dürfe außerdem die Frage bleiben, wie der OOWV ausreichende Trinkwassermengen in der erforderlichen Qualität zur Verfügung stellen könne. Gleichzeitig werde mancherorts die Forderung laut, weniger Grundwasser zu fördern. Deshalb sei die Aussage des OOWV an Politik und Gesetzgeber klar. Karsten Specht: „Die Trinkwasserversorgung muss stets Vorrang haben, auch angesichts zunehmender Nutzungskonkurrenzen.“