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Dobrzyca wird Rastedes Partnergemeinde

Der Kultur- und Sportausschuss stimmte der Partnerschaft mit dem Dorf im westlichen Teil Polens zu. Die Einladung zur Vertragsunterzeichnung in Dobrzyca liegt bereits vor.

Von Britta Lübbers

Seit 20 Jahren gibt es die kommunale Partnerschaft zwischen den Landkreisen Pleszew und Ammerland. Beide Kreise verfügen über sechs Gemeinden bzw. Städte, bis auf Rastede sind inzwischen alle Ammerländer Kommunen eine polnische Partnerschaft eingegangen. Wiederholt hatte die Stadt Dobrzyca ihren Wunsch nach einer Verbindung mit Rastede bekundet, aber die Gemeinde reagierte ausweichend und verwies auf bereits bestehende Freundschaften zwischen Schulen, Vereinen und Feuerwehren. Nun hat ein Umdenken stattgefunden. Die Verwaltung begründete dies gegenüber dem Fachausschuss mit „erheblichen Veränderungen im kulturhistorischen Bereich“ in Rastede, darunter der Kauf des Palais-Ensembles sowie die Neubewertung des Schlosspark- und des Palais-Areals. Auch das 9000-Einwohner-Dorf Dobrzyca besitzt ein Palais samt Park-Ensemble, das auf den Resten einer Festung aus dem 16. Jahrhundert errichtet wurde.

Bereits 2012 hatte die Verwaltung eine Umfrage zum Thema Städtepartnerschaft bei den Rasteder Vereinen durchgeführt. Der Freundeskreis Schlosspark, der Kunst- und Kulturkreis Rastede und das Theater Orlando hatten bekundet, sich gerne an einer kulturellen Kooperation mit Dobrzyca beteiligen zu wollen.

Ziel der Partnerschaft, so steht es in der Beschlussvorlage, soll eine Zusammenarbeit auf verschiedenen kommunalen Ebenen sein, darunter Kultur und Tourismus, aber auch Sport, Wirtschaft, Umweltschutz sowie Brauchtums- und Jugendpflege. An erster Stelle stünden Begegnungen zwischen den Menschen sowie der Austausch in Vereinen und Institutionen.

Die Gemeinde Dobrzyca hat erfreut auf die Anfrage Rastedes reagiert und einen Mustervertrag sowie eine Einladung zur Vertragsunterzeichnung an Bürgermeister Lars Krause geschickt. Als Termin schlägt sie ein Wochenende im Juni vor.

„Wichtig ist uns, dass diese Partnerschaft von der Bevölkerung mitgetragen wird. Wir möchten keinen Rats-Tourismus“, erklärte Thorsten Bohmann (CDU).

Er sei schon zehn Mal im Landkreis Pleszew gewesen, sagte Rüdiger Kramer (SPD), der auch Kreistagsmitglied ist. „Es ist eine hervorragende Partnerschaft, die Menschen sind sehr nett.“

In Zeiten, da der Nationalismus wachse, sei eine Städtepartnerschaft wichtiger denn je, betonte Dr. Sabine Eyting (Grüne). „Uns ist sehr daran gelegen, die Verbindung zwischen den Menschen, vor allem den Jugendlichen zu fördern.“

Auch Lars Krause unterstrich die Internationalität solcher Kooperationen. „Die Bedeutung liegt in der Weltoffenheit und dass man über den Tellerrand schaut.“