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Weitere Hortgruppe in Wahnbek

Kinder-, Jugend- und Sozialausschuss stimmt für zusätzliches Betreuungsangebot. Der Umgang mit den Kosten führte aber zu einer Grundsatzdiskussion mit dem Ersten Gemeinderat. Günther Henkel warf den Fachausschüssen Leichtfertigkeit vor.

Von Kathrin Janout

In Wahnbek soll eine weitere Hortgruppe entstehen. Der Kinder-, Jugend- und Sozialausschuss beauftragte die Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit der Betrieb in den Räumen der Grundschule Wahnbek zum Schuljahr 2020/2021 aufgenommen werden kann. Die Einrichtung der zusätzlichen Gruppe geht auf einen Antrag der Mehrheitsgruppe CDU/Grüne zurück. Die Verwaltung war beauftragt worden, den Bedarf abzufragen und einen Zeit- und Kostenplan aufzustellen.

Erst kürzlich startete eine neue Hortgruppe an der Grundschule Wahnbek, doch das Angebot reicht nicht aus. „Für den Hort Wahnbek liegen bereits jetzt insgesamt 18 Anmeldungen mehr vor, als Plätze frei werden“, beschrieb Geschäftsbereichsleiter Fritz Sundermann die Situation für das nächste Schuljahr. Um diese Kinder ebenfalls betreuen zu können, sei die Schaffung einer weiteren Hortgruppe notwendig. Sundermann wies an dieser Stelle aber darauf hin, dass die Hortbetreuung ein freiwilliges Angebot sei und kein Rechtsanspruch bestehe. Der Betrieb der zusätzlichen Gruppe werde die Gemeinde jährlich rund 55.000 Euro kosten. Die Verwaltung weise immer darauf hin, dass es freiwillig sei, kommentierte Susanne Lamers den Bericht von Sundermann. „Aber das ist es uns wert“, betonte die CDU-Ratsfrau. Man wolle schließlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorantreiben. „Die Ausschüsse wollen alles, immer weiter, größer, teurer“, grätschte Günther Henkel dazwischen. Der Erste Gemeinderat saß stellvertretend für Bürgermeister Dieter von Essen mit am Tisch. „Ich komme mir vor wie ein Surfer“, beschrieb er den Umgang mit den Kosten bildhaft. „Vor mir sieht es toll aus, aber hinter mir türmt sich die Welle auf.“ Er habe in den vergangenen Wochen einen leichtfertigen Umgang der Fachausschüsse mit den Investitionsleistungen beobachtet. „Die Verwaltung sieht Probleme auf sich zu kommen.“ Es sei erstaunlich, dass man bei allen Dingen nie nein sage. „Et hätt noch immer jot jejange“ – so laute das Motto der Ausschussmitglieder. An irgendeiner Stelle sei aber das Geld zu Ende, so Henkel.

Die Mitglieder der Fraktionen zeigten sich von diesen Worten jedoch nur wenig beeindruckt und hielten dagegen: „Unser Fokus liegt auf jungen Familien“, betonte Susanne Lamers und erhielt sogleich Zustimmung aus den eigenen Reihen. „Wir weisen Grundstücke aus“, fügte Wolfgang Salhofen hinzu. Da habe man die Verpflichtung, in den Bereichen Kita, Sportstätten und so weiter Prioritäten zu setzen. Es gehe dabei auch um eine ethische Entscheidung für die Gleichberechtigung der Ehepartner, meldete sich Sabine Eyting (Grüne) zu Wort. „Und es geht um die Kinder“, warf Jöran Gertje (SPD) ein. „Bei der Bildung kann man nicht einsparen!“