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Grünes Licht für die Nahverdichtung

Der Ausschuss für Bau, Planung, Umwelt und Straßen hat gestern vier Bebauungspläne geändert, um die Ziele des Konzepts zur verträglichen Innenentwicklung in die jeweilige Bauleitplanung zu übernehmen

Von Britta Lübbers

Bei der Innenentwicklung spielt die Nahverdichtung eine wichtige Rolle, das weitere Eindringen in die Fläche soll minimiert werden. Drei Zonen wurden für das Konzept definiert: Die Zone 1 (rot) hat die höchste Baudichte. Hier sind maximal zwei Staffelgeschosse erlaubt. In der Zone 2 (blau) ist eine mittlere Verdichtung möglich. Zulässig sind hier maximal zwei Vollgeschosse ohne Staffelgeschoss. Die Zone 3 (grün) weist die geringste Verdichtung auf, zulässig ist hier maximal ein Vollgeschoss (wir berichteten).

Entsprechend lässt der Bebauungsplan 6 E für die Eichendorffstraße eine zweigeschossige Bauweise (teilweise mit zusätzlichem Staffelgeschoss) zu, wobei die Firsthöhe 10,60 Meter nicht überschreiten darf. Abhängig von der Grundstücksgröße sind maximal acht Wohneinheiten erlaubt.

Für die Änderung des B-Plans 67 (Kleibroker Straße) wurde der südliche Bereich als rote und der nördliche Bereich als blaue Zone definiert. In der roten Zone wird eine maximale Gebäudehöhe von 13 Metern bei zweigeschossiger Bauweise plus Staffelgeschoss zugelassen. In der blauen Zone ist eine Gebäudehöhe von 10,50 Meter erlaubt.

Der Bebauungsplan 17 umfasst das Wohngebiet zwischen Nethener Weg, Spillestraße, Stöltjestraße und Heideweg in Hahn-Lehmden. Der B-Plan ist als grüne Zone gekennzeichnet. Es ist vorgesehen, die Zahl der zulässigen Vollgeschosse von zwei auf eins zu reduzieren und zusätzlich – orientiert am vorhandenen Bestand – eine Firsthöhe von neun Metern festzusetzen. Zudem sollen nur noch Einzel- und Doppelhäuser erlaubt sein.

Auch für die Butjadinger Straße wurden zwei Zonen definiert: Der nördliche Bereich wurde grün, der südliche blau markiert. Es gelten die entsprechenden Vorschriften.

Der Ausschuss stimmte mehrheitlich allen Änderungen zu. Beim Thema Eichendorffstraße brachten die Fraktionen nochmals ihre bekannten Standpunkte vor. „Wir brauchen Wohnraum und müssen zugleich vorsichtig mit unserem Grund und Boden umgehen“, fasste Rüdiger Kramer (SPD) den Spagat bei der Ortsentwicklung zusammen. „Wir schaffen ein Baurecht, dass in die Zukunft weist und innerörtlich die Nahverdichtung ermöglicht“, erklärte Hendrik Lehners (CDU). Gegen die Pläne stimmten Evelyn Fisbeck (FDP) und Eckhard Roese (Grüne). Die Bebauung an der Eichendorffstraße werde zu massiv ausfallen, wandte Evelyn Fisbeck ein. „Ich ärgere mich maßlos, dass das Planungsbüro die wirtschaftlichen Interessen des Investors über die der Anwohner stellt.“ Hier schaltete sich der Erste Gemeinderat Günther Henkel ein. „Das Planungsbüro hat lediglich bearbeitet, was in den Gremien beschlossen wurde.“

Eckhard Roese erneuerte seine Kritik, dass auch für die Innenverdichtung Flächen verbraucht werden. Er halte dies für den falschen Weg. Sein Fraktionskollege Gerd Langhorst war anderer Ansicht. „Das Konzept ist richtig. Wir gehen weg von der Einzelfallentscheidung hin zu einer perspektivischen Entwicklung. Das gibt den Bürgern Planungssicherheit.“ Auch Theo Meyer (UWG) war dafür. „Das Konzept ist gut. Wir brauchen einen Handlungsrahmen für die Zukunft und den haben wir jetzt.“

Einstimmig votierte der Ausschuss für die Erweiterung des Gewerbegebiets Königstraße. Eine zurzeit noch landwirtschaftlich genutzte Grünfläche soll als Gewerbegebiet ausgewiesen werden.

Ebenfalls einstimmig wurde die Sanierung des Pumpwerks Wahnbek auf den Weg gebracht. Auf der Kläranlage wird ein neues Speicherbecken gebaut. Die Kosten liegen bei rund 200 000 Euro.