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Von Grauwacke bis Gehölzschnitt

Die Gemeinde Rastede möchte Missverständnisse zur Grünpflege ausräumen und weist zudem auf die Möglichkeit einer Patenschaft hin

rr | Wann kümmert sich die Gemeinde endlich mal um ein bestimmtes Beet? Und warum werden bepflanzte Flächen zwischen Parkbuchten mit kleinen Steinen versehen, wo doch Schottergärten so verrufen sind? Wieso „zerstört“ ein von der Verwaltung beauftragtes Unternehmen einen gerade erst privat angesäten Blühstreifen für Insekten? Diese und ähnliche Fragen treiben Bürgerinnen und Bürger um. „Die Gestaltung und Pflege der gemeindeeigenen Beete sind Themen, die immer wieder für Missverständnisse sorgen“, heißt es aus dem Rathaus. Anhand einiger Beispiele möchte die Verwaltung „diese Unklarheiten“ ausräumen und auf ein bestehendes Angebot aufmerksam machen.

Regelmäßig werden die im Rathaus zuständigen Mitarbeiter mit der Frage konfrontiert, warum denn ein bestimmtes Beet offenbar bei der Pflege vergessen wurde. „Meistens beziehen sich solche Hinweise auf zentrale öffentliche Bereiche wie den Marktplatz und die Oldenburger Straße“, berichtet Jörn Rabius vom Fachbereich Planung, Tiefbau und Verkehr, „oder aber es geht um ein Beet vor der eigenen Haustür.“

Grundsätzlich erfolgt die Pflege nach einem relativ strikten Plan: Je nach Lage widmet sich ein von der Gemeinde beauftragtes Unternehmen zwischen sechs und zwölf Mal im Jahr den kommunalen Beeten. In den Monaten von November bis Februar statten die Gärtner all diesen Flächen grundsätzlich zwei Besuche ab. In der Wachstumsperiode zwischen März und Oktober werden die Beete an den Hauptverkehrswegen dann ganze zehn Mal gepflegt, zum Beispiel entlang der Oldenburger Straße. „Neben den üblichen Intervallen wird gerade im Zentrum darauf geachtet, dass pünktlich zu den großen Veranstaltungen alles hübsch hergerichtet ist“, ergänzt Rabius. Zum Vergleich: An kleineren Straßen beziehungsweise im Außenbereich kommt es zu vier bis sechs Einsätzen der Garten- und Landschaftsbaufirma, die darüber hinaus auch für den Rückschnitt der Hecken zweimal im Jahr zuständig ist.

In den sozialen Medien war zuletzt auch die Gestaltung der Beete zwischen den Parkbuchten vor allem entlang der Oldenburger Straße ein Thema. Dass hierbei so genannte Grauwacke verwendet wurde, war für manchen der sprichwörtliche Stein des Anstoßes. Dabei dient das graue Geröll in diesem Fall dem Schutz der bepflanzten Flächen, wie Rabius erklärt: „Nachdem die Beete dort ständig kaputt gefahren wurden und in der Folge völlig unansehnlich waren, hat sich die Politik nach ersten weniger erfolgreichen Versuchen mit Rindenmulch für das Konzept mit der Grauwacke entschieden.“ Ab 2015 erfolgte die Umgestaltung. „Das hat sich auf jeden Fall bestens bewährt“, sagt Rabius. Die Beete sind nun weniger empfindlich und sehen folglich auch gepflegter aus. Gleichzeitig gedeihen die zwischen die Steinchen gepflanzten Gräser und Gewächse wie Osterglocken oder kleine Rhododendren bestens.

Zu guter Letzt tauchte kürzlich die Frage auf, inwiefern sich Bürgerinnen und Bürger selbst in die Bepflanzung von gemeindeeigenen Beeten einbringen dürfen: Weil sie Saatgut erhalten hatte, wollte eine Anwohnerin aus der Grünfläche vor ihrem Haus einen insektenfreundlichen Blühstreifen machen. Daraus wurde jedoch nichts, da es sich bei dieser Fläche um ein gemeindeeigenes Beet handelte, das folglich regelmäßig gepflegt wird. Gleichwohl können Privatpersonen öffentliche Grünflächen mitgestalten und pflegen, indem sie die Patenschaft für ein Beet übernehmen. „Wenn klar ist, um welche Fläche es geht, wie sie bepflanzt wird und dass die Pflege verlässlich funktioniert, spricht nichts gegen eine solche Regelung“, sagt Rabius. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse bauwesen@rastede.de [1] melden.