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Mehr Blühflächen im Interesse der Insekten

Die Aktion „Rastede blüht auf“ läuft an: Ab Donnerstag, 2. Mai, gibt die Gemeinde Rastede Pflanzensamen kostenlos an interessierte Bürgerinnen und Bürger aus.

rr | Erhältlich sind die kleinen Tüten im Rathaus an der Sophienstraße und bei der Tourist-Information an der Baumgartenstraße zu den jeweiligen Öffnungszeiten. Zusammen mit weiteren Maßnahmen soll die Ausgabe der Saatgut-Mischung den Erhalt der Artenvielfalt fördern.

Der Inhalt einer Samentüte reicht für etwa einen Quadratmeter Fläche. Die Mischung nennt sich „Blühende Landschaft“ und setzt sich zusammen aus 40 Prozent Wildblumen und 60 Prozent Kulturpflanzen. Die Ansaat sollte bis Mitte Juni erfolgen. Bei entsprechender Pflege kann man sich mehrere Jahre an den Pflanzen erfreuen, verspricht der Anbieter. Insgesamt 2000 Stück dieser Saatgut-Tüten stehen zur Verfügung.

Im März hatte der Verwaltungsausschuss die Aktion einstimmig auf den Weg gebracht. Vorausgegangen war ein Antrag der Gruppe CDU/Grüne. Demnach soll auch die Gemeinde auf geeigneten Flächen Pflanzen ansäen, die Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle dienen. Inzwischen steht der erste Ort dafür fest: Im Zentrum von Hahn-Lehmden, wo ab Herbst die Arbeiten für das geplante Baugebiet und den neuen Dorfplatz beginnen, wird eine rund 19 000 Quadratmeter große Fläche erblühen. „Die Aussaat dort haben wir für Mitte Mai vorgesehen“, berichtet André Düring, Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft und Liegenschaften bei der Gemeinde. „Auf diese Weise wird die Fläche für die Sommermonate ökologisch sinnvoll und noch dazu optisch ansprechend gestaltet“, so Düring weiter.

Der dritte Teil der Aktion „Rastede blüht auf“ besteht darin, Bauherren in Zukunft eine Info-Broschüre für die Gestaltung des Außenbereichs zukommen zu lassen. Diese soll auflisten, welche heimischen Bäume, Sträucher und Blühpflanzen für Wildbienen sowie andere Insekten besonders gut geeignet sind. Dabei steht die Gemeinde Rastede derzeit im engen Austausch mit dem Landkreis Ammerland, der diese Informationen gemeinsam mit Partnern auf Kreisebene wie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Landvolkverband zusammengetragen hat. „Auf diese wertvolle Vorarbeit würden wir gerne zurückgreifen“, verrät Düring. Anschließend müsse geklärt werden, auf welche Weise die Gemeinde die Informationen am besten weitergibt – als gedruckte Broschüre etwa oder digital über das Internet.

„Die Maßnahmen laufen derzeit Schritt für Schritt an, wir werden Erfahrungen sammeln und die einzelnen Ideen gegebenenfalls weiterentwickeln“, sagt Rastedes Bürgermeister Dieter von Essen. So seien zum Beispiel bereits weitere Grundstücke im Gespräch, die sich künftig für die Ansaat von Blühflächen eignen könnten, zum Beispiel in Liethe. „Entscheidend ist, dass die Aktion insgesamt möglichst viele Bürgerinnen und Bürger dazu motiviert, durch entsprechende Aussaaten und Anpflanzungen einen eigenen Beitrag zum Schutz der Insekten zu leisten“, so von Essen.