Mit neuen Formaten startet die Residenzort Rastede (RR) GmbH ins kommende Jahr. Es gibt Theater und „Lesestunden“, unter der Überschrift „Landschaftspark“ sollen Natur und Umwelt in den Blickpunkt rücken.
Von Britta Lübbers
Beide Projekte sind Teil des Wirtschaftsplans, den die Gesellschafterversammlung zuvor genehmigt hatte. Erneut übersteigen die Ausgaben (rund 435 750 Euro) die Einnahmen (146 100 Euro) deutlich. Tourismus-Marketing sei allerorten ein Zuschussgeschäft, erklärte RR-Geschäftsführer Robert Lohkamp gestern in einem Pressegespräch. „Wir sind kein Unternehmen, wir schreiben keine Rechnungen“. Dies gelte auch für das Rasteder Weihnachtsdorf. Durch Standgebühren kalkuliert die RR GmbH hier mit rund 5500 Euro Einnahmen. Für den Aufbau, das Programm und das Marketing müssen hingegen rund 19 000 Euro aufwendet werden. 2019 werden die Standgebühren sogar leicht gesenkt, um mehr Aussteller anzulocken.
Neu im Programm sind die „Rasteder Lesestunden“, die einen eher leisen kulturellen Gegenpol zu den Großveranstaltungen bilden sollen. Zehn Lesungen mit regionalen und nationalen Autorinnen und Autoren sind übers Jahr geplant. Die Orte variieren, gelesen wird z.B. im Palais, aber auch ein Autohaus kann Veranstaltungsort sein. Den Auftakt macht am 5. April Joe Bausch. Der Tatort-Gerichtsmediziner und ehemalige Gefängnisarzt liest aus seinem Buch „Gangster Blues“, Ort ist wahrscheinlich das Schlosscafé. Am 27. September soll eine Lesung mit einem Sportreporter beim Rasteder Verlag „Die Werkstatt“ stattfinden.
Wiederbelebt wurde das Format „Theater im Park“. Voraussichtlich an zwei Terminen (31. August und 1. September) führt die Bremer Shakespeare Company den „Sommernachtstraum“ im Palaisgarten auf. Geplant ist zudem die Veranstaltung „Park-Leuchten“. An einem Abend im Spätsommer oder Herbst soll das Palaisgelände stimmungsvoll illuminiert werden. Dazu gibt es ein kleines Rahmenprogramm und Gastronomie.
Das aufwendigste Vorhaben aber ist das Projekt „Landschaftspark“, das über einen Zeitraum von rund zehn Jahren realisiert werden soll. Hier geht es um das touristische Leitbild Rastedes und darum, neue Besucher zu gewinnen. Bereits 2018 hatte Robert Lohkamp touristische Dienstleister zu Workshops eingeladen. Der Austausch – auch mit den Bauerschaften, Umweltorganisationen wie dem Nabu, dem Landkreis, der Denkmalschutzbehörde und der Parklandschaft Ammerland – soll fortgesetzt und intensiviert werden. Lohkamp möchte eine umfangreiche Bestandsanalyse erarbeiten und dann sehen, wie das Vorhandene optimiert und erweitert werden kann. Zielgruppe sind all jene, deren Herzen nicht für den Massentourismus, sondern für das individuelle Erleben schlagen. „Es geht um Flora und Fauna, um Umwelt, Natur, Wissensvermittlung und um Erlebnisse“, betonte Lohkamp. Der Tourismus in Rastede sei in seiner bestehenden Form nicht ausreichend für die Zukunft gerüstet, auch die Politik müsse hier etwas tun.
Am Ende des Findungsprozesses soll ein Masterplan stehe. „Eventuell geht es auch um bauliche Maßnahmen, z.B. ein Gastronomie-Angebot im Park“, sagte Lohkamp.
Lesen Sie den ausführlichen Text in der nächsten rasteder rundschau.
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