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12. Oldtimertreffen in Rastede

Der Wettergott meinte es diesmal besonders gut – Besucheransturm wie noch nie

Von Holger Fraas

Dass so viele kommen würden, damit hatten die Verantwortlichen vom Rasteder Old- und Youngtimer Club nicht gerechnet. Vorsitzender Henning Spille und sein Stellvertreter Tim Fritzsche taten ihr Bestes, um die vielen Autos, Motorräder und Busse in geordneten Bahnen an ihre Plätze zu leiten. Überall an den Zufahrten zur Innenstadt waren Mitglieder des Old- und Youngtimer Clubs postiert, die die ankommenden Oldtimer genau zu ihren festgelegten Plätzen lotsten. Besonders auf dem Kögel-Willms-Platz reihte sich eine Rarität an die andere, aber auch auf der Oldenburger Straße zwischen Marktplatz und City-Center gab es so manchen seltenen Schatz zu sehen.

Mehr als 600 Fahrzeuge waren am Sonntag in den Residenzort gekommen. Darunter so imposante Wagen wie zwei Mercedes 500 S aus den dreißiger Jahren, aber auch skurrile Gefährte wie der Zündapp Janus, bei dem die vier Passagiere mit dem Rücken zueinander sitzen müssen. Auffallend waren in diesem Jahr die „neueren“ Oldtimer. Denn auch ein Audi 80 oder ein Opel Kadett von 1988 bekommen jetzt das begehrte H–Kennzeichen für historische Fahrzeuge.

[1] [2]Freunde von Supersportwagen der dreißiger Jahre kamen am Wochenende beim Rasteder Oldtimertreffen genauso auf Ihre Kosten wie die Fans riesiger Amischlitten mit blubbernden V8-Motoren

Bereits am Samstagabend hatten viele die Gelegenheit genutzt, um sich bei herrlichem Sommerwetter mit einem der historischen Autos um den Schlosspark kutschieren zu lassen. Gegen eine kleine Spende, die den Waldkindergruppen zu Gute kam.Heiko Köhler und seine Cobra waren dabei besonders heiß begehrt. Allein er musste mehr als 20 Mal die Runde um den Schlosspark drehen. Bei guter Musik von den Wallstreet Dixies klang der Abend aus.

Am Sonntagmorgen sah es zuerst nach einer Wiederholung des vergangenen Jahres aus. Dunkle Wolken am Himmel ließen befürchten, dass es ähnlich werden würde wie beim letzten Mal, als das Treffen buchstäblich ins Wasser gefallen war. Doch zum Mittag hin verzogen sich die Wolken und bei herrlichem Sonnenschein strömten die Besucher auf die Oldenburger Straße. In diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren amerikanische Fahrzeuge. Hier konnten Muscle Cars wie Ford Mustang oder Chevrolet Camaro genauso bewundert werden, wie riesige Full Size Coupés von Chrysler oder Buick.

Gemischte Gefühle hatten die Besucher beim Gefährt von Kai Uwe von Häfen. Der Wahnbeker hatte einen mehr als sechs Meter langen amerikanischen Leichenwagen dabei, inklusive Sarg und Urne. Dazu sah er in seinem langen schwarzen Mantel, schwarzen Lederhosen, Zylinder und Gehstock mit Totenkopfknauf zum Fürchten aus.

Ganz anders, und nicht halb so skurril, sind die Fahrzeuge von Marion und Harald Speckmann. Der ehemalige Automechaniker und seine Frau, die bereits zum 5. Mal in Rastede dabei waren, haben sich auf die französische Marke Simca spezialisiert und waren mit einem Simca 1000 und einem Simca 1300 gekommen. Die Erinnerung und der Zufall halfen dabei, dass die seltenen Wagen bei den Wardenburgern eine neue Heimat fanden. Harald Speckmann hatte in einer Simca Werkstatt gelernt und war danach bis zum Ende der Marke Anfang der achtziger Jahre bei Simca beschäftigt. Irgendwann kam ihm die Idee, sich mit dem Thema Oldtimer zu beschäftigen. Bei einem Treffen in Mainz fand er dann den kleinen 1000er mit dem Motor im Heck. Dazu kam im Laufe der Zeit noch der etwas größere 1300. Ein neues Projekt, so Marion Speckmann, warte aber schon in der heimischen Werkstatt. Ein Matra Simca Bagheera. Der seltene Sportwagen solle als nächstes wieder auf die Straße gebracht werden.

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Der schneeweiße Simca 1000 von Marion Speckmann aus Wardenburg war eines der seltenen Fahrzeuge auf dem diesjährigen Rasteder Oldtimertreffen

Auch die Freunde großer Busse und LKW kamen auf ihre Kosten. Besonders beeindruckend war der mehr als 50 Jahre alte Mercedes Bus mit der Werbung der Firma Turm. Weil es damals noch keine Gelenkbusse gab, wurden Fahrgäste in einem Anhänger befördert, der kurzerhand an den eigentlichen Bus angehängt wurde.

Die Rasteder Geschäfte entlang der Automeile hatten am Sonntag geöffnet, sodass man sich nach dem einen oder anderen Schnäppchen umschauen konnte, bevor man bei einem Eis oder einem kühlen Bier die Autos bewundern und vielleicht in Erinnerungen schwelgen konnte.

Einen ausführlichen Bericht und weitere Artikel zum Oldtimertreffen gibt es in der nächsten Print-Ausgabe der Rasteder Rundschau.