Grundschulkinder sammeln Kunststoffdeckel und ermöglichen etwa 240 Impfungen gegen Kinderlähmung
Von Anke Kapels
„Die Poliomyelitis, kurz Polio, oder im Deutschen als Kinderlähmung bezeichnete Erkrankung führt von Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod. In Deutschland gilt Polio als ausgerottet, weltweit gibt es aber noch Länder, in denen die Krankheit auftritt. Die Ursache der Infektionskrankheit, die Polioviren, können bisher nur durch Impfungen eingedämmt werden“, heißt es auf der Seite des Vereins „Deckel drauf“. Dieser unterstützt durch die Sammlung von Deckeln aus hochwertigen Kunststoffen und dem anschließenden Verkaufserlös gemeinnützige Projekte. Das zurzeit geförderte Projekt heißt „End Polio Now“ mit dem weltweiten Vorhaben, dass kein Kind mehr an Kinderlähmung erkranken soll.
Die zehn Klassen der Grundschule Wahnbek haben in den vergangenen Monaten etwa 40 000 und die elf Klassen der Feldbreite etwa 80 000 Kunststoffdeckel von Getränkeflaschen, Getränkekartons oder Quetschgetränken gesammelt. Diese Deckel bestehen aus einer besonders reinen Kunststoffart und können recycelt werden.
Im Ammerland ist das Technische Hilfswerk (THW) Westerstede zentraler Sammelpunkt für diese Deckel. Zum Ende des Schuljahrs sind nun die beiden Mitarbeiter, Nils Ferdinand und Frank Bärschneider, mit einem THW-Lkw bei den Schulen vorgefahren, um die Deckel abzuholen. „Jeweils 500 Deckel wiegen etwa ein Kilogramm und der Verkaufserlös dieser Menge entspricht dem Preis einer Impfdosis“, sagt Frank Bärschneider. Da das THW in Westerstede über die Transport- und Lagermöglichkeiten für das Kunststoffmaterial verfügt, hatte es sich auch bereit erklärt, die Deckel direkt in der Gemeinde Rastede abzuholen. Zur Freude der Kinder, die den Lastwagen eng umringten, um ihre Tüten in die großen Behälter zu werfen.
Das THW in Westerstede sammelt auch weiterhin Deckel von Getränkeflaschen. Diese dürfen nicht größer als vier Zentimeter sein und können sortenrein (keine Metalldeckel) am THW-Standort in Westerstede abgegeben werden.