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Das France Mobil soll Lust auf unseren Nachbarn machen

Das France Mobil legte am Dienstag einen Zwischenstopp an der Grundschule in Wahnbek ein. Das Projekt soll dazu dienen, bei Schülern Interesse an Frankreichs Sprache und Kultur zu wecken.

Von Holger Fraas

Eine Sprache zu lernen kann eine ganze Menge Spaß machen – das gilt auch für Französisch. Und genau das ist es, was Loic Pointeaux vermitteln will. Der 28-jährige Franzose ist mit dem France Mobil, einem schneeweißen Renault Kangoo, nach Wahnbek gekommen, um Schülerinnen und Schülern der dortigen Grundschule Sprache und Kultur Frankreichs näherzubringen.

Pointeaux, ausgebildeter Sprachwissenschaftler, ist einer von zwölf Lektoren, die in ganz Deutschland unterwegs sind. Grundschulleiterin Theodore Lohde freute sich, dass es gelungen ist, das begehrte Projekt des Institut Francaise und des Deutsch-Französischen Jugendwerks mit Unterstützung von Robert Bosch Stiftung, Renault, Ernst Klett Verlag und Deutsch-Französischem Institut Erlangen an die Grundschule Wahnbek zu holen. Denn die Warteliste sei ziemlich lang. So bot sich den Grundschülern die Chance, die französische Sprache mit einem Muttersprachler auszuprobieren. Mit kleinen Spielen lernten die Dritt- und Viertklässler Sprache, Musik und Kultur des größten Nachbarlandes kennen. Die Idee ist, das Interesse an Französisch zu verstärken. Aktuell sei es nämlich eher rückläufig, so die Projektpartner. Französisch gelte bei vielen als schwierig und elitär. Hinzu komme, dass Französisch seinen Status als eine der Weltsprachen zusehends verliere. In der Stunde mit Loic Pointeaux merkten die Schüler dagegen, wie viel sie verstehen und wie gut sie sich verständigen können – sogar mit einem waschechten Franzosen!

„Mein Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art für Frankreich und die französische Sprache zu begeistern. Im Idealfall verspüren die Schüler hinterher den Wunsch, mal nach Frankreich zu fahren“, erklärt Pointeaux. Seit September 2017 ist er mit seinem France Mobil unterwegs und besucht dabei drei Schulen pro Woche. Von Bremen aus, wo die Einsätze in Norddeutschland koordiniert werden, ging es zunächst zu Schulen in Bremen. In diesem Jahr ist Niedersachsen dran. Schülerinnen und Schüler von der vierten bis zur zwölften Klasse möchte Pointeaux, der selbst aus Epinal, einer kleinen Stadt des französischen Départements Vosges in der Region Grand Est stammt, sein Heimatland näherbringen. Pointeaux: „Es soll kein Unterricht im herkömmlichen Sinne sein, sondern eher eine Animation. Und es soll den Schülern Spaß machen.“ Dabei möchte der Franzose ein zeitgemäßes Bild von Frankreich vermitteln. Noch bis Juni wird Loic Pointeaux mit dem France Mobil in Norddeutschland unterwegs sein.