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„Nicht auf Kosten des Ehrenamts sparen“

CDU Rastede würdigt Bürgerengagement beim Neujahrsempfang

Von Uwe Harms

Das Ehrenamt stand traditionsgemäß im Mittelpunkt beim diesjährigen Neujahrsempfang der CDU Rastede. Torsten Wilters, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands, Bürgermeister Dieter von Essen und Niedersachsens Minister für Wirtschaft und Kultur Björn Thümler als Gastredner, sprachen den rund 150 geladenen Ehrenamtlichen Lob und Anerkennung aus für ihren im zurückliegenden Jahr geleisteten uneigennützigen Dienst an der Gemeinschaft. „Unsere Gemeinde kann ohne ehrenamtliches Engagement nicht funktionieren, sie wäre sicherlich weniger lebenswert und liebenswert“, sagte Wilters. Bürgerschaftliches Engagement sei Garant dafür, dass das Miteinander gut funktioniere, knüpfte Dieter von Essen in seinem Grußwort an. Er sei zuversichtlich, dass dies auch in Zukunft so sein werde. „Die Ehrenamtlichen tragen im schulischen, sozialen, sportlichen, kulturellen, kirchlichen und karitativen Bereich ebenso wie die Freiwilligen Feuerwehren maßgeblich dazu bei, dass Rastede für uns alle attraktiv bleibt und das Miteinander gestärkt wird.“ Als Zeichen der Wertschätzung habe die Gemeinde im vergangenen Jahr den Beschluss, Vereine stärker zu fördern – insbesondere im Bereich der Jugendarbeit – auf den Weg gebracht und eine Ehrenamtskarte eingeführt. „Diese gewährt den ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürgern verschiedene Vergünstigungen in unserer Gemeinde“, erklärte von Essen. Er sicherte zu, dass trotz der angespannten Haushaltssituation Kürzungen in diesem Sektor nicht zu erwarten seien. Dennoch, um für 2018 überhaupt einen diskutierbaren Haushaltsentwurf vorzulegen, habe die Verwaltung zum Ausgleich des vorliegenden strukturellen Defizits über eine Million Euro an eigentlich notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen gekürzt und zahlreiche Investitionen bei freiwilligen Leistungen gestrichen oder verschoben. Angefangen von der Jugendarbeit und die Unterstützung für das Flüchtlingscafé über die Residenzort Rastede GmbH und die Bäder bis hin zur umfangreichen finanziellen Unterstützung der rund 200 ehrenamtlich geführten Vereine müssten hier kurzfristig 775 000 Euro und mittelfristig sogar rund sechs Millionen eingespart werden. Obwohl einzelne Kommunalpolitiker das Wort „Sportstättennutzungsgebühr“ bereits in die Debatte um den Haushalt eingebracht und ebenso eine Vereinsbeteiligung an den laufenden Kosten für die Sportstätten ins Kalkül gezogen hätten, stehe er als Bürgermeister auch künftig zu seiner Aussage, nicht auf Kosten des Ehrenamts zu sparen. Aus seiner Sicht seien Kürzungen bei den ehrenamtlich geführten Vereinen genau der falsche Schritt. Die Vereine mit ihren differenzierten Angeboten und ihrem Engagement im Kinder- und Jugendbereich seien es, die wesentlich dazu beitrügen, dass Werte wie Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit vermittelt werden – Voraussetzung für ein lebenswertes gesellschaftliches miteinander.

Gastredner Björn Thümler kritisierte, dass immer häufiger Polizei und Ehrenamtliche in der Ausübung ihrer Tätigkeit behindert werden würden. Dies sei nicht hinnehmbar, hier seien alle gesellschaftlichen Ebenen gefordert. Ehrenamtliche Arbeit sei – wenn auch nicht selbstverständlich – unverzichtbares Element in unserem sozialen System. Das Ehrenamt habe dabei eine herausragende Funktion, betonte Thümler und mahnte, nicht nachzulassen in dem Bemühen, Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen, um sicherzustellen, dass auch zukünftig bürgerliches Engagement spürbar bleibe.

Abschließend gab es noch reichlich Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch unter den Gästen. Mit dabei waren Stephan Albani, CDU-Bundestagsabgeordneter, Jens Nacke, CDU-Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag, Landrat Jörg Bensberg, Susanne Lamers, CDU-Fraktionsvorsitzende, und Dieter Decker, Rastedes Ehrenbürgermeister.