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Weitere Untersuchen zur Raiffeisenstraße gefordert

Die Gemeinde Rastede will einen Trogbau nicht ausschließen. Zudem sollen zeitnah Lösungen erarbeitet werden, um das Nadelöhr an der Kreuzung Oldenburger Straße/Raiffeisenstraße/Kleibroker Straße aufzulösen.

Von Britta Lübbers

Dem Vorschlag der Verwaltung stimmte gestern der Bauausschuss geschlossen zu. Die Sitzung fand in der Neuen Aula statt, rund 50 Gäste verfolgten die Diskussion.

Im September hatte das IPW Ingenieurbüro drei Varianten zur Minderung der Verkehrsprobleme im Rasteder Ortskern vorgestellt (wir berichteten). Variante 1 ist ein Trogbau an der Raiffeisenstraße, Variante 2 ein Tunnel am Bahnübergang Schloßstraße. Eine Brücke sei in beiden Fällen ungeeignet, so das Votum der Planer. Variante 3 ist eine Nordwestumgehung. Diese Version wurde vom Fachbüro klar favorisiert.

Die Gemeinde Rastede hatte sich in der Vergangenheit stets für einen Trogbau an der Raiffeisenstraße ausgesprochen. Für die Verwaltung ist diese Lösung auch nach dem Gutachten nicht vom Tisch. „Die Planer haben ihre Brille, wir haben unsere. Es ist durchaus möglich, die präsentierten Ergebnisse anders zu gewichten und zu neuen Bewertungen zu kommen“, sagte der Erste Gemeinderat Günther Henkel. Er hatte vorab noch einmal zusammengefasst, wie sich die Situation am Bahnübergang verschärfen wird. Aktuell gibt es dort 57 Zugfahrten, die sich bis zum Jahr 2025 auf voraussichtlich 107 Fahrten erhöhen werden. „Für die Spitzenstunde stellen sich derzeit sechs Schließvorgänge dar, die Summe der Schließzeiten beträgt ca. 11,5 Minuten. Bis zum Jahr 2025 soll es acht Schließvorgänge geben, die Summe der Schließzeiten liegt dann bei rund 16 Minuten.“ Auch die Verkehrsbelastung wird steigen. Statt der aktuell 10 500 Fahrzeuge gehen die Planer künftig von ca. 15 200 Fahrzeugen aus. „Dadurch wird der Verkehrsfluss schlechter werden“, so Henkel. Das habe Folgen für die ohnehin schon prekäre Kreuzungssituation m Marktplatz. Dass eine Umgehung am ehesten geeignet ist, die Lage zu entschärfen, glaubt die Verwaltung aber nicht. Sie könnte, so Henkel, die Verkehrsprobleme an der Raiffeisenstraße bestenfalls abschwächen.

Aus Verwaltungssicht hat es Vorrang, das Nadelöhr an der Marktplatzkreuzung aufzulösen. Hier seien bei weitem noch nicht alle Ideen ausgeschöpft, unterstrich Henkel. Gedankenspiele könnten eine Autobahnabfahrt Borbecker Weg oder eine Tunnellösung wie am Ortseingang in Bad Zwischenahn sein. „Ob das wirklich etwas für uns ist, weiß ich nicht. Aber man kann fragen, ob es etwas für uns sein könnte.“ Henkel wies auch darauf hin, dass der Kfz-Betrieb Hinrichs bereit sei, seine Immobilie an der Kreuzung Oldenburger Straße zu verkaufen. Damit würden sich für den Landkreis als Straßenbaulastträger zusätzliche Möglichkeiten ergeben. Da zudem der Kiosk an der Kleibroker Straße abgerissen wird, könnte das Gesamt-Areal neu überplant werden, z.B. mit einer Kreuzungsvergrößerung oder einem Verkehrskreisel.

Insgesamt sei die Datenlage aber nicht ausreichend, um eine abschließende Entscheidung zu treffen, so Henkel. Deshalb müssten weitere Untersuchen folgen. Unabhängig vom Bahnübergang sollen zeitnah Lösungen erarbeitet werden, die eine deutliche Verbesserung der Kreuzungssituation bewirken.

Lesen Sie die ausführliche Berichterstattung in der nächsten rasteder rundschau.