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Hände in der Luft und Füße im Sand

Die Oldenbora 2017 versetzt 10 000 junge Menschen in Euphorie durch Sandstrand und Elektrobeat

Von Ursula von Malleck

Ein riesiger See mitten im Grünen mit glasklarem, türkisfarbenem Wasser, ein endlos scheinender Sandstrand und dazu noch frühsommerliches Wetter – diese Zutaten des Beachclubs Nethen, die an sich schon die Lebensenergie steigern und in Hochstimmung versetzen, wurden am Pfingstsonntag um ein Vielfaches potenziert, als dort zum elften Mal die Oldenbora stattfand, das wohl größte Open-Air-Festival für elektronische Musik im Norden. Von 10 bis 22 Uhr, in einem Ambiente, das seinesgleichen sucht, eine Riesenparty mit 10 000 vorwiegend jungen Menschen. Musik, die durch die Adern pulsiert und in die Beine geht, beschallte das Gelände von drei Bühnen, eine davon zwölf Meter hoch – EDM, Future House, Deephouse, Techhouse und auch Techno. 34 internationale DJs, viele davon Größen der jeweiligen Szene, standen im Wechsel am Mischpult und animierten ihr Publikum zusätzlich mit Rufen wie „Habt ihr Spaß?“, „wo sind eure Hände?“, „alle Hände in die Luft!“ Jeder, der tanzen wollte, tanzte dort, wo er gerade war; und wer einfach nur rumlaufen wollte, lief hindurch.

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Auch vor den Bühnen gab es kein Gedränge. Ein nicht enden wollender Strom bestens gelaunter, teils plaudernder, teils tanzender Menschen flanierte den Strand entlang, von einer Bühne zur nächsten und wieder zurück. Junge Damen trugen Blumen im Haar und kunstvolle Flechtfrisuren, junge Herren zeigten muskulöse Oberkörper und Tattoos, trugen witzige T-Shirts oder lustige Kopfbedeckungen. Alle wollten Spaß, Spaß, Spaß. Besonders verspiegelte Sonnenbrillen waren ein „must have“. Ein Stopp an einem der 34 Getränkestände, ein bisschen Sonne tanken im Liegestuhl, irgendwo im Sand sitzen und einfach das Leben genießen. Tanzen, chillen, trinken und essen – denn auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Nur die Preise – ein Corona-Bier Z.B. kostete vier Euro – empfanden viele als zu hoch. Und dass nicht genutzte Wertmarken nicht zurückgegeben werden konnten, stieß auch auf Kritik. Doch wenn man dagegen stellt, welch aufwändige und kostenintensive Organisation nötig ist, damit ein Fest mit so vielen Menschen entspannt und sorglos gefeiert werden kann, lässt sich auch das erklären.

Ein Wermutstropfen war, dass bei der Eingangskontrolle die Drogenhunde 22 mal fündig wurden und es gegen Ende von einigen stark alkoholisierten Festbesuchern massive Ausschreitungen, auch gegen die Polizei, gab. „Diese Aggressionsdelikte passen nicht zu dieser sonst friedvollen und ausgelassenen Stimmung im Beachclub Nethen“, sagte der Leiter der Polizeistation Rastede, Lüder Behrens.