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Lebensmittel einfach geben und nehmen

Es ist soweit: Die Rasteder Bürger haben ab sofort einen gemeinsamen Kühlschrank. Der sogenannte „Fair-Teiler“ steht im Eingangsbereich des Vereins Soziales Zentrum AlRa in der ehemaligen Bauschule Rohde an der Anton-Günther-Straße 8. Montags bis freitags können hier in der Zeit von 8 bis 17 Uhr Lebensmittel eingestellt oder entnommen und so vor der Mülltonne gerettet werden. Geld spielt dabei keine Rolle, es ist ein Geben und Nehmen.

Von Kathrin Janout

„In jedem Haushalt werden etwa 30 Prozent der Lebensmittel pro Jahr weggeworfen. Ein Fair-Teiler kann diese Verschwendung eindämmen“, sagt Jens Polle. Der 56-Jährige hatte die Idee, den öffentlich zugänglichen Kühlschrank in Rastede einzurichten (wir berichteten). Unterstützt wird er dabei vom Verein Soziales Zentrum AlRa, der Standort und Strom zur Verfügung stellt. „Nach der Neuausrichtung unseres Vereins wollen wir solche Initiativen sehr gern unterstützen“, freut sich Vorsitzender Horst Segebade über die Zusammenarbeit bei diesem Projekt.

Ab sofort können die Bürger also übriggebliebene Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Milchprodukte, Nudeln, Kekse oder Konserven in den Kühlschrank oder das danebenstehende Regal stellen und vielleicht etwas Anderes stattdessen wieder mitnehmen. „Es geht dabei nicht um Spenden für Bedürftige“, betont Polle noch einmal, „sondern darum, aktiv zu werden, Müll zu vermeiden und die Lebensmittelverschwendung zu verringern.“ Denn wer kenne das nicht? Man hat zu viel eingekauft, der erwartete Besuch kommt doch nicht oder das Mindesthaltbarkeitsdatum läuft bald ab. So werden in den Haushalten massenhaft Lebensmittel weggeworfen, obwohl sie noch genießbar sind. Der „Fair-Teiler“ ermöglicht nun, das Überschüssige oder Übriggebliebene abzugeben oder mitzunehmen. Dabei könne man sich bewusst sein, etwas Gutes für die Umwelt und die Gemeinschaft getan zu haben, betonen Polle und Segebade. Nur hygienisch riskante Lebensmittel wie zum Beispiel roher Fisch, Fleisch, Eier oder zubereitete Speisen sind von diesem Angebot ausgenommen. „Mir ist klar, dass es für den Einzelnen mehr Aufwand bedeutet, die Lebensmittel in den Fair-Teiler zu bringen als sie in die Tone zu werfen“, so Polle. Aber es gehe hier um Wertschätzung und darum, einen Beitrag zu leisten. „Das fühlt sich gut an“, weiß er.

Nun hofft der engagierte Rasteder nur noch, dass viele Bürger dieses Projekt mit Leben füllen und sich der „Fair-Teiler“ langfristig etabliert. „Das kann aber nur funktionieren, wenn die Leute Bescheid wissen“, sagt Polle. Er denke deshalb über Handzettel oder einen Infostand auf dem Wochenmarkt nach, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Vielleicht könne man auch in Schulen auf das Projekt aufmerksam machen und eine Facebook-Präsenz einrichten, überlegt er. „Es wäre schön, wenn sich Menschen finden würden, die dabei helfen möchten“, wünscht sich Polle. Wer Lust hat, das Projekt zu unterstützen, kann sich per E-Mail an Jens Polle wenden (FaiRastede@gmx.de).