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Modernisierung oder Neubau?

Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rastede freut sich über eine anonyme Spende in Höhe von 120 000 Euro für die Erneuerung der Orgel in der St.-Ulrichs-Kirche. Am Sonnabend hatte sich die Orgelsachverständige Natalia Gvozdkova das Instrument angesehen. Mit Spannung wird nun ihr Gutachten erwartet.

Von Britta Lübbers

Restaurierung oder Neuanschaffung, das ist die Frage. „Es ist wie bei einem alten Auto, da muss man auch darüber entscheiden, ob sich eine Reparatur tatsächlich noch lohnt“, sagt Kantorin Mareike Weuda. Die Orgel in der St.-Ulrichs-Kirche ist zwar in die Jahre gekommen, historisch ist sie nicht. Sie wurde 1970 von Orgelbauer Alfred Führer gefertigt. Inzwischen sind viele kleine Teile der Handarbeit verschlissen, auch hat sich Schimmel gebildet. „Im Prinzip ist die Orgel zu restaurieren, aber das wird in jedem Fall sehr aufwendig werden“, erklärt Mareike Weuda. Klarheit soll jetzt ein Gutachten bringen, das die Orgelsachverständige der Oldenburgischen Kirche, Natalia Gvozdkova, erstellen wird. Sie hat sich am vergangenen Sonnabend in einer mehrstündigen Inventur des Instruments angenommen und dabei auch jede der mehr als 1000 Orgelpfeifen auf ihre Zukunftstauglichkeit geprüft. „Es wäre schön, wenn das Gutachten bis Ende März zur nächsten Kirchenratssitzung vorliegt“, sagt Pastor Friedrich Henoch. Was auch immer die Expertise empfiehlt: Die Kirchengemeinde kann der Diagnose relativ gelassen entgegen sehen. Denn durch eine anonyme Spende in Höhe von 120 000 Euro hat sich das Budget für die Orgelerneuerung deutlich erhöht. „Wir freuen uns sehr über die Großspende“, betont Friedrich Henoch.

Seit rund zwei Jahren wirbt die Kirchengemeinde für das Projekt und hat bisher rund 80 000 Euro an Spenden eingesammelt. „Wir sind davon ausgegangen, dass es wohl zehn Jahre dauern wird, bis die erforderliche Summe zusammengekommen ist“, erzählt Henoch. Nun können die notwenigen Arbeiten deutlich eher beginnen. Das gilt auch für den möglichen Einbau einer neuen Orgel, der allerdings kostspieliger ausfallen würde als eine Renovierung.