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Wenn plötzlich das Maisfeld weg ist

„Das Licht am Ende des Tunnels“ ist das erste Buch der Wahl-Ammerländerin Indina Leiko. Darin beschreibt sie, wie eine Frau sich langsam ins Leben zurücktastet. Am 10. Dezember liest sie in Rastede.

Von Britta Lübbers

Was tun, wenn das Gedächtnis ausfällt? Das ist das zentrale Thema in Indina Leikos Buch „Das Licht am Ende des Tunnels“, das im August erschienen ist. Am Sonnabend, 10. Dezember, liest die Wahl-Ammerländerin im Bistro am Bahnhof (BAB). Beginn ist um 18 Uhr.

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Frau, die mit knapp 20 Jahren ihren geliebten Vater verliert. Ein Jahr später hat sie einen schweren Autounfall, danach ist ihr Gedächtnis beeinträchtigt.

Indina Leiko macht keinen Hehl daraus, dass die Handlung stark autobiografisch gefärbt ist und sie selbst mit großen Erinnerungslücken zu kämpfen hatte. Noch immer habe sie Schwierigkeiten, sich zu orientieren, sagt sie. Unerschrocken schildert sie auf ihrer Homepage, welche Strategien ihr im Alltag helfen. Obwohl sie bereits in den 1970er Jahren nach langer Therapie einen Großteil ihres Erinnerungsvermögens zurückerlangte, braucht sie nach wie vor Wegmarken, um sich im Alltag zurechtzufinden. In den Vor-Navi-Zeiten lebte sie bereits im Ammerland, ihre Freundin wohnte nur fünf Kilometer entfernt. Den Weg dorthin merkte sie sich anhand eines Misthaufens und eines hohen Maisfelds. Eines Tages gab es beides nicht mehr – sie war aufgeschmissen. Ihre Freundin lotste sie per Telefon in die richtige Richtung.

Indina Leiko [1]Indina Leiko (ein Künstlername) ist gebürtige Berlinerin. Insgesamt 16 Mal ist sie umgezogen. Sie war Erzieherin, Einzelhandelskauffrau, betrieb ein Bistro und hatte ein eigenes Modehaus. 1997 zog sie mit ihren zwei Töchtern in die Gemeinde Wiefelstede, ein Jahr später brannte ihr Haus ab. Doch sie gab nicht auf, schuf sich ein neues Zuhause in Borbeck und arbeitet heute als Rhetorik-Dozentin. „Ich bin mir selber immer treu geblieben, messbar für meine Freunde, verlässlich und konsequent“, beschreibt sie sich selbst.

Konsequent hat sie auch ihr Buch fertiggestellt, obwohl das Manuskript immer wieder in der Schublade verschwand. Jetzt, verrät die Autorin, sei sie auf den Geschmack gekommen und schreibe bereits an der nächsten Geschichte.

Von jedem verkauften Buch gehen vier Euro an die Tierschutzorganisation „Fellnasen“.