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Gegenwind aus dem Rasteder Norden

Die Bürgerinitiative gegen geplante Windkraftanlagen in Heubült und Neuenwege befürchtet massive Beeinträchtigungen für Mensch und Natur. Am 12. September findet im Dorfgemeinschaftshaus Bekhausen eine Informationsveranstaltung der Gemeinde statt.

Von Ernst Lankenau

Nach dem jetzigen Stand sind für die Wind-Potenzialflächen Wapeldorf, Neuenwege (Varel) und Rosenberg (Varel) insgesamt neun Windkraftanlagen in Planung. Während für die fünf Anlagen im Rasteder Norden die Entscheidung des Rates noch aussteht, hat sich der Planungsausschuss der Stadt Varel bereits mehrheitlich für das Aufstellen der Windräder entschieden. Die Bürgerinitiative gegen Windkraft – bestehend aus 130 Bürgerinnen und Bürgern aus dem Rasteder Norden und dem Vareler Süden – hat hingegen ernste Bedenken gegen einen Windpark. Auf einer Sitzung Mitte September im Dorfgemeinschaftshaus Bekhausen hat die Gruppe noch einmal ihre Argumente vorgebracht. Sie befürchtet große Nachteile für das Landschaftsbild, die Tierwelt und die im Planbereich lebenden Menschen. Unterstützung fanden die Windkraftgegner in Matthias Elsner vom Verband „Vernunftkraft Niedersachsen“. Er berichtete, dass alleine das als gesichert geltende Vorkommen eines Seeadlerpaares mit einem Gelege in der Nähe des Windparks ein Ausschlusskriterium für entsprechende Anlagen sei – und zwar für die nächsten Jahre. Andere Mitglieder haben in Erfahrung gebracht, dass sich die geplanten Ausgleichsflächen in Dringenburg im Bereich der Trasse der geplanten Autobahn A 20 befinden, was in dieser Form planerisch nicht haltbar sei. Oliver Oeltjen, Initiator der Bürgerinitiative und Vorsitzender des Modellflug-Sportvereins Hahn-Wapeldorf, sieht darüber hinaus die Existenz des Vereins gefährdet, da die Mindestabstände des Fluggeländes zu den Windkraftanlagen nicht eingehalten werden können.

Bis zum 19. September können die Bürgerinitiative und betroffene Bürger ihre Einwendungen bei der Gemeinde Rastede vorbringen. „Von diesem Recht werden wir auch Gebrauch machen“, sagte Oeltjen auf der Versammlung, „denn es gibt genügend Gründe gegen den Windpark.“

Am 12. September, 19 Uhr, findet im Dorfgemeinschaftshaus Bekhausen eine Bürgerinformation durch die Gemeindeverwaltung statt; am 13. September berät der Planungsausschuss der Stadt Varel über die von der Gemeinde Rastede angeforderte Stellungnahme. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Rathaus II, Zum Jadebusen 20, in Langendamm.

Die Bürgerinitiative hat noch ein As im Ärmel: Sie verweist auf die Möglichkeit eines Einwohnerantrags, zu dem 1000 Unterschriften notwendig seien. Gegebenenfalls werde man sich auch baurechtliche Unterstützung durch Fachleute suchen, kündigte Oeltjen an.