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Zum Rendezvous mit Meerlingen

In allen Blautönen schimmert die Tiefsee, sonderbare Wesen strecken ihre Tentakel aus, Algen verbinden sich zu Gespinsten: Am Sonntag, 10. Juli, wird die Ausstellung „Aus dem Wasser“ im Palais Rastede eröffnet. Drei Künstlerinnen verblüffen mit Werken, die Tiefgang haben.

Von Britta Lübbers

Ulrike Donié (Malerei), Sabine Nasko (Keramik) und Sylvia Stölting (Algenkunst) haben sich unabhängig voneinander um eine Ausstellung beworben, erzählt Palaisleiterin Dr. Claudia Thoben. Und obwohl sie sowohl in Technik und Darstellung sehr verschieden sind, passen sie laut Thoben doch sehr gut zueinander. Sie habe die Arbeiten der drei lange betrachtet – und plötzlich habe es „Klick“ gemacht und das Thema Wasser sei als inhaltliche Verbindung nicht zu übersehen gewesen.

Tief in den Farbtopf mit all seinen Schattierungen zwischen blau, grün, gelb, orange und violett greift die Malerin Ulrike Donié. Claudia Thoben fühlt sich durch ihre Bilder an barocke Kirchenmalerei erinnert. Warme Farben leuchten neben kalten Koloriten, kokonartige Wesen bevölkern eine mysteriöse Welt, die als Bedrohung oder als Paradies empfunden werden kann.

Auch die im Raku- und Naked Raku-Brand entstandenen Keramiken von Sabine Nasko spielen mit nicht eindeutig Definierbarem. Ihre „Meerlinge“ haben hand- oder fußähnliche Gliedmaßen, erinnern mal an Quallen, dann wieder an Märchentiere. Sie sind nicht nur bizarr, „sondern auch farbenfroh und witzig“, was Claudia Thoben besonders gut gefällt.

Ungewöhnlich ist auch die Kunst, die Sylvia Stölting aus Algen entstehen lässt. Sie trocknet die glibbrigen Seepflanzen, färbt sie ein und fixiert sie auf PVC-Folie. „Ihre filigranen Gespinste scheinen zu schweben“, freut sich Claudia Thoben, der man anmerkt, dass ihr diese Schau richtig Spaß macht.

Heute finden die Aufbauarbeiten statt, um die sich die Helferinnen und Helfer des Kunst- und Kulturkreises Rastede kümmern. Am kommenden Sonntag, 11.15 Uhr, wird „Unter Wasser“ eröffnet. Die Einführung hält der Bremer Künstler und Kunsthistoriker Dieter Begemann. Jan Niemann begleitet die Vernissage am Klavier.