Die „Zukunftsbürger für Rastede“ plädieren dafür, bei der Ideenfindung zur Nutzung des Sportplatzgeländes an der Mühlenstraße auch „bescheidene Vorschläge“ zu machen, um den Flächenverbrauch zu minimieren und die Landschaft zu schonen. Zudem wollen sie einen offenen Bürgerdialog anstoßen.
Von Britta Lübbers
„Die Bürgerversammlung in der Neuen Aula war ein guter erster Schritt, die Tür ist offen“, konstatiert Udo Frigger von den Zukunftsbürgern. Was die Initiative aber vermisst, sind Vorschläge „weg von der Zwangsläufigkeit des Bebauens“.
Die von den Planern vorgestellten Ideen seien durchaus spannend, sagt Frigger. „Mit den Entwürfen wurde aber zugleich der Eindruck geweckt: Hier kann man aus dem Vollen schöpfen.“ Das jedoch halten die Zukunftsbürger für falsch. Ihr Leitprinzip ist der Schutz von Allgemeingütern, wie Boden, Luft und Wasser, aber auch der verantwortungsvolle Umgang mit öffentlichen Ressourcen, wie Immobilien und Steuergeldern. „Schonen und Schützen hat bei uns Vorrang vor Abreißen, neu Bauen und Flächen verbrauchen“, bringt es Udo Frigger auf den Punkt. Rund 200 Hektar Land habe die Gemeinde Rastede in den vergangenen zwölf Jahren zu Bauland gemacht, das sei eine enorme Gesamtfläche. „Auch deshalb sagen wir beim Thema Mühlenstraße: Stopp, hier sollte man vorsichtig vorgehen.“ Zugleich unterstreicht Udo Frigger, dass einzelne Vorschläge der Planer durchaus attraktiv sind, z.B. die Idee von Mehrgenerationenhäusern. Auch sei es unstrittig, dass der Kindergarten Mühlenstraße in der jetzigen Form nicht weiter bestehen könne. Dennoch könnte die gewonnene Fläche auch mit weniger Aufwand sinnvoll genutzt werden. „Es wäre doch möglich, den Sportplatz zurückzubauen und ihn wieder an die Bürger zu geben“, nennt Frigger ein Beispiel. „Denkbar ist etwa, einen Bürgerpark für Jung und Alt zu gestalten, vielleicht mit einem kleinen Café und einem Gemeinschaftsgarten.“
Die im Norden des Planbereichs vorgesehene Bebauung ist den Zukunftsbürgern ebenfalls zu groß gedacht. „Hier wird erneut ein bestimmtes, und zwar ein wohlhabendes Klientel bedient.“ Zudem vermisst die Initiative einen konkreten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Daher fordert sie alle Interessierten auf, ihre Ideen zur Gestaltung des Areals auf die gruppeneigene Internetseite (www.zukunftsbürger.de) zu stellen. Die dort gemachten Vorschläge sollen dann im Rahmen eines Bürgerdialogs diskutiert werden, den die Initiative Mitte März veranstalten will. Der genaue Termin und der Ort werden noch bekannt gegeben. „Wir möchten ein Forum für den direkten Austausch organisieren“, erklärt Udo Frigger. „Bürgerbeteiligung ist für uns mehr als eine Informationsveranstaltung.“