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Ohne Kitsch und Happy End

„Dieser Anschluss ist momentan nicht erreichbar“ heißt der Film des Iraners Jamal Pourajdari über Flüchtlinge in Oldenburg, der am 9. Dezember in der Neuen Aula in Rastede gezeigt wird. Der Filmemacher ist selbst ein Flüchtling und lebt jetzt in einem ehemaligen Hotel am Stadtrand.

Von Britta Lübbers

Als Jamal Pourajdari seine Heimat verließ, wusste er: Dies ist für immer. Das Mullah-Regime unterdrückt Minderheiten, exekutiert Homosexuelle, unterjocht Frauen, die sich den engen Geschlechterrollen widersetzen. Pourajdari floh nach Deutschland und lebt jetzt in Oldenburg mit anderen Flüchtlingen in einem ehemaligen Hotel am Stadtrand. Monatelang sparte er auf eine Kamera, dann drehte er einen Film, der das Leben von Menschen zeigt, die ihrer Heimat den Rücken kehrten, weil sie verfolgt und drangsaliert wurden, weil sie arm und hungrig waren. Kein Kitsch, keine falsche Sentimentalität – das ist die Essenz des Drehbuchs. Auch ein Happy End gibt es nicht. Die von Pourajdari porträtierten Menschen leben in Oldenburg, aber ihr Schicksal steht stellvertretend für die vielen Tausend, die zurzeit in Europas Städten Zuflucht suchen.

Der Verein für Kinder- und Jugendprävention Rastede (KiJuRa) zeigt den Film am 9. Dezember, 19 Uhr, in der Neuen Aula der KGS. Der Eintritt ist frei. Voraussichtlich wird Jamal Pourajdari selbst vor Ort sein und für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Warum dieser Titel?, wurde der Filmemacher in einem Interview gefragt. Der nicht erreichbare Anschluss, das seien die vergeblichen Versuche, Kontakt mit seinen Landsleuten aufzunehmen, sagte Pourajdari.