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„Plan B“ zur Unterbringung von Flüchtlingen

Gemeindeverwaltung prüft öffentliche Einrichtungen als kurzfristige Unterkunft für Asylsuchende. Im Fokus stehen die Sporthalle an der Wilhelmstraße, das Dorfgemeinschaftshaus Bekhausen und das Mehrzweckgebäude auf dem Sportplatz in Wapeldorf.

Von Kathrin Janout

Rastede muss unabhängig von der festgelegten Zuweisungsquote weitere Flüchtlinge aufnehmen. Bereits am Sonnabend werden die ersten in der Gemeinde eintreffen, berichtet Pressesprecher Ralf Kobbe.
Die Nachricht, dass kurzfristig insgesamt 300 Flüchtlinge in den Ammerland-Gemeinden untergebracht werden müssen, habe die Verwaltung erst gestern Nachmittag vom Landkreis erhalten. Innenminister Boris Pistorius hatte im Rahmen der Amtshilfe um die Aufnahme gebeten, um die Menschen vor einer Obdachlosigkeit zu bewahren. Es handele sich dabei um Personen, die bisher noch nicht registriert wurden.
Nun gelte es, vorbereitet zu sein. „Für die ersten 18 Personen können wir sofort eine Lösung finden“, sagt Kobbe. Je nachdem, ob es sich bei den Asylsuchenden um Familien oder Alleinreisende handele, sollen sie im ehemaligen AOK-Gebäude an der Anton-Günther-Straße, in der Lessingstraße oder im ehemaligen Kindergarten Neusüdende untergebracht werden.
In der kommenden Woche werden weitere 200 Flüchtlinge im Ammerland erwartet, die zunächst in der Sporthalle der BBS Rostrup untergebracht werden sollen, bevor die Verteilung auf die Kommunen erfolgt. Die Gemeinde Rastede rechnet dann mit zusätzlichen 36 Personen. „Dann sieht die Lage schon anders aus“, gibt Kobbe zu bedenken. Die Verwaltung habe sich entschieden, einen „Plan B“ auszuarbeiten, um vorbereitet zu sein. „Zwar werden wir weiterhin versuchen, die Menschen dezentral unterzubringen“, sagt er. Wenn dafür aber nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stünden, müsse man auf öffentliche Einrichtungen zurückgreifen, wie beispielsweise die Sporthalle an der Wilhelmstraße. Ein Gesprächstermin mit den Vertretern der betroffenen Vereine sei bereits für Mitte nächster Woche angesetzt. Darüber hinaus prüfe die Verwaltung das Dorfgemeinschaftshaus Bekhausen und das Mehrzweckgebäude auf dem Sportplatz in Wapeldorf für eine mögliche Nutzung zur kurzfristigen Unterbringung von Flüchtlingen. „Wir hoffen, diesen Plan B nicht umsetzen zu müssen“, sagt Kobbe. Aus Sicht der Verwaltung wäre es jedoch vor dem aktuellen Hintergrund unverantwortlich, keine weiteren Planungen voranzutreiben. „Wir müssen für den Ernstfall gewappnet sein.“

Um auch künftig die Flüchtlinge dezentral unterbringen zu können, benötigt die Gemeinde Rastede zusätzlichen Wohnraum. Wer eine Wohnung zur Unterbringung von Flüchtlingen anbieten möchte, wende sich an Fritz Sundermann sundermann@rastede.de (Tel. 04402/920150) oder an Bernd Gottwald gottwald@rastede.de (Tel. 04402/920151) im Rathaus.